Barrierefreiheit in Kühlungsborn


VORWORT:

Barrierefreiheit heißt, dass Gebäude und öffentliche Plätze, Arbeitsstätten und Wohnungen, Verkehrsmittel und Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote so gestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Barrierefreiheit nutzt allen: Menschen mit und ohne Behinderung, Senioren, Kindern, Eltern und Menschen, die nur vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. So hilft ein Aufzug Eltern mit Kinderwagen, alten und gehbehinderten Menschen gleichermaßen. Wo Orte, Räume oder Kommunikationsmittel nicht barrierefrei sind, bleibt Teilhabe am kulturellen und politischen Leben, an der Arbeitswelt und in der Freizeit verwehrt. 

Daher macht sich die Initiative Zukunft dafür stark, allen die umfassende und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Kühlungsborn zu ermöglichen. 


   

Hafenfest mit Barrieren

Das erste Hafenfest in Kühlungsborn im Sommer 2022 war eine gelungene Veranstaltung. Jedoch gab es einen Wermutstropfen: Ein uneingeschränkter Zugang für ALLE war aufgrund der Barrieren und Poller leider nicht möglich. Personengruppen mit besonders breiten Kinderwagen, Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte mit Elektromobilen hatten keine Chance, die Veranstaltung zu besuchen, da der einzig stufenlose Zuweg durch einen zusätzlichen Poller blockiert war bzw. heute noch ist. Betroffene sind in diesem Zusammenhang an uns herangetreten und machten auf die Situation aufmerksam. Uns liegt das barrierefreie Erreichen von allen öffentlichen Orten und Veranstaltungen sehr am Herzen. In der Vergangenheit haben wir bereits von der schlechten Erreichbarkeit des Rathauses berichtet. Als jüngstes Beispiel, bei dem bestimmte Personengruppen unterschweillig ausgeschlossen wurden, ist nun leider auch das Hafenfest zu nennen. Hier wurden durch den Veranstalter die gesetzlichen Bestimmungen ignoriert. Für Besucher, die auf Gehhilfen angewiesen sind, war die Zugänglichkeit nur schwer bzw. unmöglich. Wenn der Veranstalter schon nicht Erreichbarkeit im Blick hat, so müsste doch das Ordnungsamt der Stadt entsprechende Hinweise geben. Schade, das eine mangelnde Umsicht zu verzeichnen war.

Andrea Truhn

(Oktober 2022)

Kein Durchkommen für Rollstuhlfahrer, Elektromobile oder Kinderwagen mit Überbreite


Barrierefreies Erreichen der Verwaltung im Rathaus

Aktuell ist das Bürgeramt nur über diese Außentreppe erreichbar (Foto: A. Jacob)

Das Rathaus von der Rückseite - hier gab es mal einen Außenlift, um ins erste Obergeschoss zu gelangen. Vor ein paar Jahren wurde dieser demontiert (Foto: A. Jacob)

Seit einigen Jahren ist das Rathaus nicht mehr barrierefrei zugänglich. Deshalb haben sich Vertreter der Initiative Zukunft (Peter Menzel und Achim Lehmann) am 02. Mai 22 mit Torsten Schumann und Carsten Schersch (Vorsitzender und 1. Stellvertreter des Beirats für Menschen mit Behinderung im Landkreis Rostock) am Rathaus getroffen, um über das barrierefreie Erreichen des Rathauses lösungsorientiert zu sprechen.

Von Seiten des Beirates gab es eine Vielzahl von Hinweisen zu gesetzlichen Vorgaben, die im Zusammenhang mit der Zugänglichkeit unseres Rathauses zu beachten sind. Nicht nur Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, sondern auch Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sind in Lösungen einzubeziehen.

Im Rahmen des Gespräches wurden eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten diskutiert, wobei die IZ dem Bauamt in seiner Verantwortung nicht vorgreifen möchte. Interessant war dann der Gesprächsverlauf zwischen Carsten Schersch und unserem kurzfristig dazu gekommenen Bürgermeister Rüdiger Kozian. Schersch verwies mit aller Deutlichkeit auf die Pflichten der Stadt gegenüber seinen Bürgern mit Einschränkungen. Hierzu erhielten wir keine konkreten Antworten.

Dem Gesprächsverlauf war zu entnehmen, dass es momentan keine konkrete Vorstellung über die Realisierung gibt. Neben dem Argument, das Rathaus steht unter Denkmalschutz, gibt es noch ein Zweites. Das Zweite Argument beinhaltet den Umbau bzw. die partielle Erweiterung des Rathauses zum Bürgerhaus.

Da der Umbau des „Rathausquartiers“ sowie dessen Vollendung noch in weiter Ferne liegen, ist es dringlich erforderlich, JETZT einen entsprechenden barrierefreien Zugang zu schaffen. Bei der Umsetzung aller Maßnahmen, nicht nur was die Zugänglichkeit des Rathauses betrifft, hat uns der Beirat seine Unterstützung angeboten. Wir können uns freuen, einen solchen Partner mit im Boot zu haben.

Wir als IZ werden den Planungs- und Realisierungsprozess verfolgen und gegebenenfalls auch unterstützen.

Achim Lehmann

(Mai 2022)