Aktuelle Themen der Initiative Zukunft
Wo ist der Prinz,
der Kühlungsborn aus dem klimapolitischen Winterschlaf weckt?
Das KLIMA, beziehungsweise dessen Veränderung, nimmt immer mehr einen größeren Raum in öffentlichen Debatten ein, sei es im Fernsehen, im Radio, in den Zeitungen und in persönlichen Gesprächen. Bei der überwältigenden Zahl der Klimaforscher und auch bei der Mehrheit internationaler und nationaler Politiker wird der Klimawandel als das größte Problem der kommenden Jahrzehnte – und zwar global – angesehen.
Alle bisher diskutierten und teilweise schon beschlossenen Maßnahmen haben eines gemeinsam: Sie haben nur dann eine Chance, wenn alle mitmachen. Und alle heißt „wirklich alle“; alle Kontinente, alle Staaten, alle innerstaatlichen Gliederungen, alle Kommunen und – das Wichtigste – alle Menschen.
Um wenigstens zu versuchen, diesem Anspruch in Kühlungsborn etwas gerecht zu werden, hat die INITIATIVE ZUKUNFT eine Beschlussvorlage eingebracht, die am 29. September 2022 in der Stadtvertreterversammlung diskutiert und dann mehrheitlich abgelehnt wurde.
Hier ist nochmals der Text der Beschlussvorlage: „Die Stadtvertreter beschließen die Einrichtung eines Klimarates zur Prüfung der Möglichkeiten für Kühlungsborn, einen zusätzlichen Beitrag zur Verringerung des Klimawandels zu leisten.“ Dieser Klimarat, so war es geplant, arbeitet auf freiwilliger ehrenamtlicher Basis, so dass für die Stadt Kühlungsborn keinerlei Kosten entstehen. Er bekommt auch keinerlei Entscheidungsbefugnis, sondern nur ein Anhörungs- und Vorschlagsrecht. Die Aufgaben des Klimarates bestünden in der Analyse der kommunalpolitischen Entscheidungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Klima (sowohl positiv als auch negativ).
Zusammenfassend: Die Stadtvertreterversammlung hat diesen Vorschlag mehrheitlich abgelehnt, obwohl er lediglich eine Unterstützung kommunalpolitischer Klimamaßnahmen darstellt; nochmals: ehrenamtlich, kostenfrei und ohne Entscheidungsbefugnis. Das hat uns geschockt!
Die Frage ist, warum die Mehrzahl der anwesenden Stadtvertreter so entschieden hat. Lediglich die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG), die Kühlungsborner Liste (KL) und ein Vertreter der Grünen haben unsere Beschlussvorlage unterstützt. Über die Motivation der anderen Stadtvertreter kann man nur spekulieren, wobei vier Argumente als plausibel erscheinen.
(1) Sie haben kein Interesse an diesem Thema,
(2) Sie leugnen, dass es überhaupt einen menschengemachten Klimawandel gibt,
(3) Sie sind nicht ausreichend informiert (direkter ausgedrückt: Sie haben keine Ahnung)
(4) Sie wollen verhindern, dass die INITIATIVE ZUKUNFT mit ihrer Beschlussvorlage und den daraus folgenden Maßnahmen Erfolg hat.
Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allen vier Argumenten.
Um die weitere Entwicklung zu verhindern, muss der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um 80% gesenkt werden. Dies bedeutet, dass wir drastische Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft vornehmen müssen.
Und genau dies ist unser Ansatz, der für manchen schwer nachvollziehbar ist. Für die Stadtvertreter, die das Geschick der Zukunft Kühlungsborn maßgeblich bestimmen, sind alle in diesem Artikel zur Verfügung gestellten Informationen von essenzieller Bedeutung (aber leider noch nicht ausreichend). Man muss sich weiter informieren, um das gesamte Ausmaß des Einflusses der klimatischen Veränderungen erfassen und begreifen zu können. Die erste (und im schlimmsten Fall letzte) Chance haben Sie mit ihrem Abstimmungsverhalten schon verspielt.
Dr. Helmut Maisel
(Oktober 2022)
WIR SIND KÜHLUNGSBORN
Zukunftsdiskussion zum Thema Gemeinschaftsgefühl in Kühlungsborn
Haben wir ein „Wir-Gefühl“ in Kühlungsborn? Was fördert unser Zusammengehörigkeitsgefühl, was hindert es und wie können wir es ändern? Wie stehen die Bürger zur Stadtvertretung? Fühlen sich die Bürger vertreten? Oder hat man das Gefühl, dass sie nur ihre eigenen Interessen vertreten? Wie steht das Verhältnis zwischen Bürgern und Touristen? Diese und viele weitere Fragen wollten die Mitglieder der Initiative Zukunft im Juni in einer öffentlichen Diskussion mit Bürgern der Stadt erörtern. Über 25 Interessenten kamen der Einladung nach und trafen sich auf eine Gesprächsrunde in angenehmer Atmosphäre in der Bülows Lounge des Hotel Polarstern. Ein herzliches Dankeschön in diesem Zusammenhang an unseren Gastgeber, das „Hotel Polarstern“ und seinen Mitarbeitern! Relativ schnell kristallisierten sich klare Themen heraus, die den Gästen schon lange unter den Nägeln brannten.
DAS WIR-GEFÜHL BEGINNT AM GARTENZAUN
Bei der Frage, ob es in Kühlungsborn ein Gemeinschaftsgefühl gibt, waren sich schnell alle einig: Es ist da! Selbstverständlich hat jeder dahingehend seine eigenen Erfahrungen, Ansichten und Vorstellungen über Ausprägung und Form. Eine Besucherin empfand beispielsweise, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl in Kühlungsborn teilweise schon durch die Vorwendezeit geprägt ist: Ganz nach dem Motto „Wir hatten ja nichts“ wurde sich in Nachbarschaft, Familie und Bekanntschaft gegenseitig geholfen, Gegenstände geliehen, geteilt und verschenkt. Dies sei auch heute noch so. Man steht am Gartenzaun, spricht miteinander, hilft sich gegenseitig, feiert gemeinsam Feste oder stellt den Einkauf vor die Tür, wenn die Nachbarn „krankheitsbedingt“ das Haus nicht verlassen dürfen. Egal, ob Kühlungsborner in dritter Generation oder frisch zugezogen – Das Wir-Gefühl ist da. Gerne bringen sich die Kühlungsborner auch in das gesellschaftliche Leben der Stadt ein. Beim Singen, Seniorentanz, bei den Plattsnackern, in Sportvereinen, aber auch politisch in Stadtvertretersitzungen oder im Seniorenbeirat.
ERNÜCHTERUNG BEI POLITISCHEN AMBITIONEN
Erste Ernüchterungen stellten sich jedoch genau bei Letzteren ein. Eine Besucherin erwähnte, dass sie ihre politischen Ambitionen nach längerer Zeit „des Kampfs gegen Windmühlen“ einstellte, da sie das Gefühl hatte, mit ihren Ideen und Vorschlägen nicht weiterzukommen – damals noch bei einer anderen Besetzung von Stadtverwaltung und Stadtvertretung. Ihr Wunsch, die Aktivitäten der örtlichen Vereine zu bündeln, traf zu jener Zeit auf keine offenen Ohren. Ein anderer Besucher sammelte ähnliche Erfahrungen. Enttäuschungen wurden bekundet bei der fehlenden Umsetzung von Konzepten wie beispielsweise dem des Segelzentrums, des Begegnungszentrums, der Schwimmhalle, der Tennishalle, der Seebrücke West, dem Strandkonzept, Verkehrskonzept, dem Busshuttle oder dem Citybus. Letztere wurden mittlerweile teilweise erfolgreich umgesetzt. Ein besserer Informationsfluss durch Stadtvertreter, Stadtverwaltung und TFK (Touristik & Freizeit GmbH Kühlungsborn) wurde erbeten und die Frage nach einem sogenannten Bürgerbrief wurde laut. Positiv wurde die Gestaltung des Lindengarten und des Baltic Park erwähnt.
VIELE GEMEINSAME PROJEKTE NACH DER WIEDERVEREINIGUNG
Die Nachwendezeit prägte vor allem die mit dem Aufschwung entstanden Hotels und Unternehmen. Ein besonderes Stimmungsbild ergab sich, so spricht eine langjährige Kühlungsborner Hotelbesitzerin, durch das Gefühl des „gemeinsamen Aufbaus“ von Kühlungsborn zu einem touristisch attraktiveren Standort. Das Erlebnis der Zusammengehörigkeit entstand beispielsweise durch die gemeinsame Organisation von Straßenfesten und Veranstaltungen.
FAMILIENGEFÜHRTE HOTELBETRIEBE AM LIMIT
Aktuell steigt jedoch die Angst, dass kleine Hotels und Geschäfte nicht mehr die Lobby erfahren, wie es noch vor etwa 20 oder 30 Jahren gab. Einige kleinere Hotelbetriebe mussten bereits ihre Türen schließen und den familiengeführten Betrieb in Eigentumswohnungen umwandeln. Die Gründe dafür seien vielfältig. Steigende Kosten, fehlende Wirtschaftlichkeit sowie der Fachkräftemangel seien die großen Treiber. Auch bei anderen Hotels ist – nach Angaben einiger Besucher - die Wirtschaftlichkeit am Bröckeln. Die Hoteliers fühlen sich „von der Verwaltung allein gelassen“ – wollen sie doch serviceorientierte Dienstleistungen auf hohem Niveau anbieten. Wenn jedoch dem „Nachwuchs“ keine Perspektiven wie bezahlbarer Wohnraum angeboten werden, wird es schwierig, so die Meinung der anwesenden Hoteliers. Die Forderung, Flächen für bezahlbaren Wohnraum auszuweisen, wurde lauter.
HEUTE: HITZIGE DABATTEN AM GARTENZAUN
Besonders viel Raum nahm jedoch die angestoßene Diskussion zum Thema Ferienwohnungen im Holmblick ein. So wurde in einer lebhaften Diskussion das Für und das Wieder für den Erhalt bestehender Ferienwohnungen im Wohngebiet diskutiert.
Ein Bewohner forderte Rechtssicherheit für Eigentümer bezüglich der Ferienwohnungen im Holmblick. Ein anderer sieht es als sinnvoller, die bestehenden Ferienwohnungen in Mietwohnungen umzuwandeln, sodass dem Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum genüge getan wird. Ein Argument, welches beide Vorstellungen vereint, brachte eine Kühlungsbornerin ins Spiel: Insbesondere für junge Familien, die wieder in Kühlungsborn leben und arbeiten möchten, ist der Kauf eines Grundstückes bzw. Hauses heute kaum noch erschwinglich. Mieteinnahmen durch Feriengäste wären für einige junge Menschen die einzige Möglichkeit, eine Finanzierung von Wohneigentum zu ermöglichen. „Auch der kleine Kühlungsborner muss die Chance haben, in Kühlungsborn zu wohnen“, so das Fazit. Diesem pflichtete ein Großteil der Anwesenden bei.
BAUCHSCHMERZEN BEI ZWEITWOHNUNGEN UND ANLAGENOBJEKTEN
Ein Dorn im Auge ist den Kühlungsbornern der steigende Anteil an Zweitwohnungen und Anlagenobjekten. Vor allem in neuen Wohngebieten wie beispielsweise Am Achterstieg haben die Einwohner das Befürchtung, irgendwann durch sogenannte „Geisterstädte“ zu laufen.
TOURISMUS IM EINKLANG MIT DEN EINHEIMISCHEN
Auch das Verhältnis zwischen Gästebetten und Einheimischen wurde diskutiert. An welcher Stelle setzen wir die Grenze und fühlen uns als Kühlungsborner noch wohl? Zwischen der Forderung einer „weiterwachsenden Stadt“ und der Bitte, keine weiteren Gästebetten zu gestatten, kam auch der Vorschlag, eine Evaluation durchzuführen, um zu ermitteln, an welcher Stelle die Grenze zum sogenannten „Overtourism“ überschritten wird.
FÜR EIN „WIR“ MIT ZUKUNFT
Im Rahmen der Veranstaltung konnten aufgrund der Kürze der Zeit nur wenige Themen kurz angerissen werden. Und zwar diejenigen, die den anwesenden Bürgern am wichtigsten waren. Das Thema „Identität“ und „Wir-Gefühl“ ist selbstverständlich viel umfangreicher. Damit Kühlungsborn auch zukünftig für alle Generationen in allen Lebensphasen attraktiv bleibt oder attraktiver wird, ist der Wohlfühlfaktor für unsere Einwohner von hoher Bedeutung. Eine lebenswerte Stadt lässt sich nicht nur an Zahlen messen. Erst wenn Zusammenhalt, Verbundenheit und Identifikation mit dem Heimatort von allen getragen und unterstützt werden, kann ein “Wir” entstehen. Daher unterstützen die Mitglieder der Initiative Zukunft unter anderem vom ganzen Herzen die Arbeit von Vereinen im Ostseebad sowie die Organisation von Veranstaltungen mit und für Kühlungsborner. Aber auch das Thema bezahlbarer Wohnraum wollen wir weiter vorantreiben.
GEMEINSAMKEIT FÖRDERN DURCH GEMEINSAME AKTIONEN
Positiv sei an dieser Stelle die 125-Jahr-Feier des Tennisclubs Kühlungsborn zu erwähnen, der es schaffte, in seiner Jubiläumsveranstaltung nahezu alle Vereine mit „auf den Platz zu holen“: Neben dem Tennisclub präsentierten sich der FSV Kühlungsborn, der Kühlungsborner Volleyballverein, der Segelclub Kühlungsborn, das Ostsee-Golf-Resort Wittenbeck, die Laufgruppe Kühlungsborn, der Faschingsclub Kühlungsborn, das Blasorchester und die Band des Schulzentrums Kühlungsborn. Auch der SV Empor Kühlungsborn Küstenhandball hat sich an den Vorbereitungen beteiligt. Von allen Seiten gab es positive Resonanz sowie den Wunsch, eine vergleichbare Veranstaltung zu wiederholen und künftig für Kühlungsborner zu etablieren. Von unserer Seite auf jeden Fall ein großes Lob und „weiter so!“
Anne Menzel
(September 2022)
Barrierefreies Erreichen der Verwaltung im Rathaus

Aktuell ist das Bürgeramt nur über diese Außentreppe erreichbar (Foto: A. Jacob)

Das Rathaus von der Rückseite - hier gab es mal einen Außenlift, um ins erste Obergeschoss zu gelangen. Vor ein paar Jahren wurde dieser demontiert (Foto: A. Jacob)
Seit einigen Jahren ist das Rathaus nicht mehr barrierefrei zugänglich. Deshalb haben sich Vertreter der Initiative Zukunft (Peter Menzel und Achim Lehmann) am 02. Mai 22 mit Torsten Schumann und Carsten Schersch (Vorsitzender und 1. Stellvertreter des Beirats für Menschen mit Behinderung im Landkreis Rostock) am Rathaus getroffen, um über das barrierefreie Erreichen des Rathauses lösungsorientiert zu sprechen.
Von Seiten des Beirates gab es eine Vielzahl von Hinweisen zu gesetzlichen Vorgaben, die im Zusammenhang mit der Zugänglichkeit unseres Rathauses zu beachten sind. Nicht nur Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, sondern auch Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sind in Lösungen einzubeziehen.
Im Rahmen des Gespräches wurden eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten diskutiert, wobei die IZ dem Bauamt in seiner Verantwortung nicht vorgreifen möchte. Interessant war dann der Gesprächsverlauf zwischen Carsten Schersch und unserem kurzfristig dazu gekommenen Bürgermeister Rüdiger Kozian. Schersch verwies mit aller Deutlichkeit auf die Pflichten der Stadt gegenüber seinen Bürgern mit Einschränkungen. Hierzu erhielten wir keine konkreten Antworten.
Dem Gesprächsverlauf war zu entnehmen, dass es momentan keine konkrete Vorstellung über die Realisierung gibt. Neben dem Argument, das Rathaus steht unter Denkmalschutz, gibt es noch ein Zweites. Das Zweite Argument beinhaltet den Umbau bzw. die partielle Erweiterung des Rathauses zum Bürgerhaus.
Da der Umbau des „Rathausquartiers“ sowie dessen Vollendung noch in weiter Ferne liegen, ist es dringlich erforderlich, JETZT einen entsprechenden barrierefreien Zugang zu schaffen. Bei der Umsetzung aller Maßnahmen, nicht nur was die Zugänglichkeit des Rathauses betrifft, hat uns der Beirat seine Unterstützung angeboten. Wir können uns freuen, einen solchen Partner mit im Boot zu haben.
Wir als IZ werden den Planungs- und Realisierungsprozess verfolgen und gegebenenfalls auch unterstützen.
Achim Lehmann
(Mai 2022)
Kühlungsborn bald ohne ... ?
Kein Sport, keine Veranstaltungen, keine Strandkörbe - das mag und kann sich wohl keiner vorstellen. Warum werden die Vertragsverhandlungen mit dem StALU (Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt) so lange verzögert? Seit 2019 gibt es ein Strandkonzept (Entwurf), das Voraussetzung für die Vertragsgestaltung ist und vom StALU von der Stadt Kühlungsborn seit Jahren gefordert wurde und immer noch nicht dort vorliegt. Die Stadtvertreter haben im Frühjahr 2020 in Online-Sitzungen des Tourismus- und Kulturausschusses den Entwurf durchgesehen und viele Vorschläge erarbeitet und Anmerkungen gemacht, mit der Bitte an die Stadtverwaltung, diese zu berücksichtigen und einzuarbeiten. Aktuell ist der Vertrag für die Nutzung des Strandes von Kühlungsborn zum Ende des Jahres gekündigt. Das bedeutet, dass ab 01.01.2023 keinerlei Nutzung des Strandes mehr möglich ist und im schlimmsten Fall alles zurückgebaut werden muss.
Es geht nicht nur um die Strandkorbvermieter, die nicht planen können für Vermietungen der Strandkörbe, Reparaturen und Instandhaltungen. Auch unsere TFK und der Veranstaltungsservice sind betroffen. Es können für Sportveranstaltungen und Events keine Verträge für 2023 abgeschlossen werden. In der Regel brauchen solche Veranstaltungen ca. 1 Jahr Vorlauf. Es sollte also im Interesse aller Einwohner, Urlauber und Veranstalter sein, dass so schnell wie möglich ein Vertrag zwischen der Stadt Ostseebad Kühlungsborn und dem StALU zur Nutzung des Strandes abgeschlossen wird. Unsere Stadtverwaltung hat die Aufgabe, den vorliegenden Entwurf des Strandkonzeptes schnellstmöglich fertigzustellen und Vorschläge der Stadtvertreter mit einzuarbeiten, dies ist doch die Grundlage für die Verhandlungen mit dem StALU. Es wird höchste Zeit, dass endlich ein positiver Vertragsabschluss erfolgt.
Andrea Truhn
(Mai 2022)

Ohne Planungssicherheit für nächstes Jahr traut sich kaum ein Strandkorbvermieter zu investieren (Foto: A. Menzel)
Initiative Zukunft distanziert sich von Stellungnahme der Stadtvertreter

Foto: A. Menzel
Zu dem am 5. Dezember 2021 stattfindenden Bürgerentscheid zum Verkauf eines Grundstückes im Baltic Park hat die Stadtvertretung eine Stellungnahme erstellt, in der sie den Bürgern empfiehlt, für den Verkauf des betreffenden Grundstückes zu stimmen.
Die Initiative Zukunft nimmt hierzu folgendermaßen Stellung:
„Die veröffentlichte Stellungnahme zum anstehenden Bürgerentscheid hat eine angebliche Mehrheit der Kühlungsborner Stadtvertreter verfasst. Wir gehören nicht dazu. Von dieser Stellungnahme distanziert sich die Initiative Zukunft klar und deutlich, da sie eine Entscheidungsempfehlung abgibt, was wir nicht unterstützen.“
(Initiative Zukunft, November 2021)
Kühlungsborner Stadtwald - Ideen gesucht
Gesucht werden Kühlungsborner Bürgerinnen und Bürger, gerne auch Jugendliche, die Interesse haben, in einer Arbeitsgruppe „Stadtwald“ mitzuarbeiten. Ziel soll es sein, den Teil des Stadtwaldes, der Eigentum der Stadt Kühlungsborn ist, (ca. 22ha) zu einem attraktiven Ort für Erholung, Wellness, Erlebnis und grünem Klassenzimmer zu gestalten! Das ist eine große Aufgabe. Jetzt, wo alles Grün ist, sieht alles toll aus. Wenn das Laub von den Bäumen gefallen ist, kommt ein vernachlässigter, teilweise kranker Wald zum Vorschein. Dieser Vorgang muss gestoppt werden!!
Es werden Ideen gesucht, welche in diesen Bereichen wirksam werden können! Unsere Ergebnisse werden wir an die Stadtverwaltung als Vorschlag Kühlungsborner Bürger weitergeben, damit diese in die Überlegungen einfließen können. Im Vorfeld wurde mit der Forstverwaltung gesprochen. Sie sind als Fachorgan gerne bereit, Hilfestellungen und Informationen, die der Umsetzung von Ideen dienen, beizusteuern!
Ein erster Punkt wäre mit Hilfe von Projekten eine Analyse des Waldes zu erstellen, um danach zum Beispiel einen Fitnessparcours im Wald installieren, Ruhepunkte zur Erholung und Naturbeobachtung zu schaffen und noch vieles mehr. Ein Beispiel, mit dem Schulstandort, „Mein Wald“-Projekte zu entwickeln, um schon den Kindern eine hohe Wertschätzung für die Natur nahezubringen!
Eine Touristische Nutzung und Nachhaltiges Marketing entwickeln. (Erholungswald, Kurwald, Heilwald)
Unser Stadtwald ist ein großes Kapital, was wir nachhaltig nutzen können, um einen Beitrag zum Wald und Klimaschutz zu erbringen, damit zukünftige Generationen eine Wertschöpfung erfahren können. Schätzen und Pflegen wir, was schon immer da war! Schützen und Managen wir, was in Zeiten des Klimawandels und Vandalismus immer mehr gefährdet ist. Unser Stadtwald ist keine Selbstverständlichkeit!
Es ist 5 vor 12, noch haben wir Möglichkeit, etwas Positives zu leisten, was der Natur und den Menschen zu gute kommen kann. Bitte kontaktieren Sie uns unter weitblick@i-z.info oder mich direkt unter der Tel.-Nr. 0174 9665084. Wir freuen uns auf Ideen!
Klaus-Dieter Meyer
(Juli 2021)

Finden sich unsere Gäste im Stadtwald zurecht oder muss eine neue Beschilderung her? (Foto: A. Menzel)

Lieber breite gepflegte Forstwege oder wildromantische Pfade? (Foto: A. Menzel)
Integrierte Stadtentwicklungsplanung "iSEP"
Was ist das und wozu braucht man das?
Zu den wesentlichen Aufgaben der Kommunalpolitik zählt auch die langfristige Weiterentwicklung des Ortes. Konzepte, die die Planung und Durchführung dieser Aufgabe erleichtern, gibt es bereits seit den 1960er Jahren. Dabei lag zu Beginn der Schwer[1]punkt natürlicherweise auf der städtebaulichen Entwicklung, die unter dem Begriff Bauleitplanung zusammengefasst werden kann. Im Laufe der Jahre haben sich jedoch die Anforderungen und damit die Schwerpunkte der Städteplanung verändert. So rückten gesellschaftliche, ökonomische, kulturelle und ökologische Aspekte in den Vordergrund. Dabei stellte sich zunehmend heraus, dass die Konzentration auf die Bauleitplanung nicht mehr in der Lage war, die aktuellen Probleme zu lösen. Dies galt auch für die genutzten Werkzeuge.
Die notwendige Weiterentwicklung der iSEP hat dies berücksichtigt und die Systematik der Strategischen Planung integriert. Dies hilft bei der Strukturierung und Bearbeitung der Aufgaben beträchtlich. Hieraus ergab sich die logische Abfolge einer iSEP folgendermaßen:
- Entwicklung einer Zielvorstellung: Bevor man anfängt, muss man wissen, wohin man überhaupt will.
- Definition und Entwicklung von Handlungsfeldern (Strate[1]gien), um die Ziele erreichen zu können.
- Auswahl und Erarbeitung von konkreten Maßnahmen für jede Strategie.
- Umsetzung der Maßnahmen.
Die Erfahrung aus der Praxis hat gezeigt, dass dieser Prozess dann die größten Aussichten auf Erfolg und Akzeptanz hat, wenn diejenigen, die die Ergebnisse "quasi ausbaden" müssen, von vornherein integriert sind. Das gilt für alle gesellschaftlichen Gruppen, das heißt für alle Bürgerinnen und Bürger, für die Akteure der Kommunalpolitik und für die, die im Ort wirtschaftlich tätig sind. Sie müssen deshalb bei jedem Schritt die Möglichkeit haben, z. B. in Arbeitsgruppen, an der Entwicklung der Lösungen mitzuarbeiten.
Integrierte Stadtentwicklungsplanung ist eine Aufgabe für Alle. Die Stadtvertreter Kühlungsborns wurden schon 2019 über das Konzept einer Stadtentwicklungsplanung auf Basis der strategischen Planung ausführlich informiert und haben dies im Februar 2020 beschlossen.
Als erste Stufe wurde die Zielfestlegung bearbeitet. Hierbei haben mehr als 40 Kühlungsbornerinnen und Kühlungsborner aus allen gesellschaftlichen und ökonomischen Bereichen in insgesamt 17 Workshops mitgearbeitet und einen von allen Beteiligten akzeptierten Vorschlag vorgestellt, der ebenfalls von den Stadtvertretern beschlossen wurde. Im Anschluss daran wurden die Schritte zwei und drei ausgeschrieben, da der damit verbundene Aufwand realistischerweise nur mit professioneller fachlicher Hilfe durchführbar ist. Zum Redaktionsschluss war der Ausschreibungsprozess noch nicht abgeschlossen.
Dr. Helmut Maisel
(März 2021)
Entwicklung und Umsetzung eines Verkehrskonzeptes für Kühlungsborn
Der seit vielen Jahren zunehmende Verkehr, unter anderem aufgrund steigender Gästezahlen, veranlasste die Stadtvertreter 2017, ein Verkehrskonzept erstellen zu lassen. Das Ziel war, dass die Verkehrsbelastung für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Feriengäste auf ein erträgliches und damit akzeptierbares Maß reduziert werden.
Als Ausgangsbasis führte ein Ingenieurbüro eine Verkehrsanalyse durch, um Verkehrsschwerpunkte und -probleme zu identifizieren. Im Anschluss daran entwickelten die Parteien und Wählergemeinschaften konkrete Vorschläge zur Verbesserung und es wurde von den Stadtvertretern entschieden, ein Verkehrskonzept fraktionsübergreifend auszuarbeiten. Die Arbeitsgruppe nahm im März 2018 ihre Arbeit auf. Ziel war es, eine Entspannung der gesamten Verkehrssituation Kühlungsborns zu erreichen, und zwar unter Vermeidung von größeren Nachteilen und Behinderungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Gäste und der Wirtschaft des Ortes.
Hierfür wurden vier grundsätzliche Vorgehensweisen festgelegt:
- Verringerung des Verkehrs,
- Lenkung des Verkehrs,
- Erhöhung der Verkehrssicherheit,
- Förderung eines umweltgerechten Verkehrs.
Der erste vorläufige Abschlussbericht wurde dem Bürgermeister im Februar 2019 übergeben und zwei Monate später durch die Stadtvertreterversammlung verabschiedet. In den nachfolgenden Gesprächen mit der verantwortlichen Verkehrsbehörde, wurden der Großteil der vorgesehenen Maßnahmen akzeptiert und einige unter Berufung auf die Straßenverkehrsordnung abgelehnt. Bei mehreren Vorschlägen waren Änderungen notwendig, damit die Verkehrsbehörde auch diesen zustimmen konnte. Insgesamt wurden mehr als 60 Einzelmaßnahmen festgelegt.
Die endgültige Fassung des Konzeptes wurde im März 2020 an die Stadtverwaltung und die Stadtvertreter zur Beschlussfassung gegeben. Die Stadtvertreterversammlung hat dann im Frühsommer 2020 das Verkehrskonzept in der redigierten Fassung verabschiedet.
Wahrscheinlich ist das Verkehrskonzept Kühlungsborns das Einzige in Mecklenburg-Vorpommern, das ausschließlich von Bürgerinnen und Bürger der Stadt und ohne externe Unterstützung erarbeitet wurde.
Im September 2020 begann die Stadtverwaltung Kühlungsborns mit den ersten Umsetzungen von Anteilen des Konzeptes, wie beispielsweise der Verkehrsberuhigungsmaßnahme in der Strandstraße.
Fortsetzung folgt...
Dr. Helmut Maisel
(März 2021)
Die Rotwildgruppe im Baltic Park bleibt nicht allein
So geht es mit dem Beleuchtungskonzept weiter
Nicht nur eine Winterbeleuchtung, sondern ein ganzjähriges Konzept soll es werden. Da sind sich die Teilnehmer der Projektgruppe „Beleuchtungskonzept“ einig. Begleitet werden die regelmäßigen Projekttreffen, die fraktionsübergreifend stattfinden, durch die Tourismus, Freizeit & Kultur GmbH Kühlungsborn.
Ziel des Projektes ist es, Kühlungsborn für Kühlungsborner und Besucher um ein weiteres Highlight attraktiver zu machen. Vor allem in der dunklen Jahreszeit sollen Besucher durch anziehende Lichtinstallationen und Events in den Ort und in die Einkaufsstraßen gelockt werden. Im Sommer hingegen könnten die Gäste durch intelligente Besucherlenkung von den Hotspots in ruhigere, weniger besuchte Ortsbereiche wie zum Beispiel zum Lindenpark, geführt werden.
Letzten Winter erfolgte der Auftakt mit der Rentiergruppe im Baltic Park und dem beleuchteten Anker am Bootshafen. Auch der Stern auf der Seebrücke und die Beleuchtung der Promenade mit Leuchtelementen in Form einer Welle gehörten dazu. Vor allem die Rentiere fanden besonderen Zuspruch bei unseren Jüngsten.
Nun soll es weiter gehen. Geplant ist ein 4-stufiges Konzept, das die Arbeitsgruppe komplett selbstständig und ohne kostenintensives Beratungsunternehmen entwickelt. Neben der klassischen Weihnachtsbeleuchtung und der Winterillumination soll es auch Events
geben. Die Licht- und Klanginstallationen am Stammgastwochenende könnten konzeptionell weiter ausgearbeitet werden. Auch bei Veranstaltungen im Frühjahr und im Sommer sind Lichtinstallationen denkbar.
Außerdem sind Beleuchtungselemente angedacht, die über das gesamte Jahr stehen bleiben können. Installationen an der Promenade und im Küstenwald wären denkbar, aber auch ausgewählte Spielplätze könnten künftig beleuchtet werden. Wichtige Sichtachsen wie Kreisverkehre und Ortseingänge werden bei der Planung unter die Lupe genommen. Noch muss alles auf Machbarkeit geprüft werden, Kosten kalkuliert und mit den entsprechenden Behörden gesprochen werden.
Das jährliche Budget, das der Stadt zur Verfügung steht, ist begrenzt. Daher möchten die Organisatoren jedes Jahr ein paar neue Installationen hinzufügen. Das macht es auch für Kühlungsborner und Besucher spannender. Der Austausch von Lichtobjekten mit anderen Tourismusorten wird geprüft, um Kosten für den Kauf der Installationen zu sparen.
Ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist auch das Thema Nachhaltigkeit. Autarke Lichtquellen wie Solarpanele, aber auch Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder werden in der Planung berücksichtigt. Die Zusammenarbeit mit Ökostrombetreibern könnte langfristig auch geprüft werden.
Neben dem Konzept muss auch ein Arbeitskatalog für den Bauhof erarbeitet sowie die Einlagerung der Installationen geklärt werden. Wenn das Konzept soweit steht, möchten die Organisatoren auch Unternehmer vor Ort ins Boot holen. Die kreativen Köpfe der Projektgruppe „Beleuchtungskonzept“ haben dazu zahlreiche Ideen.
Anne Menzel
(März 2021)

Die Rotwildgruppe im Baltic Park hoffentlich nicht mehr lange alleine (Foto: A. Menzel)

Der Anker am Bootshafen (Foto: A. Menzel)
"Wir wollen Kühlungsborn mit Licht verbinden"
... die Elektronische Kurkarte
Der Begriff "elektronische Kurkarte" wird in letzter Zeit so oft erwähnt wie kaum ein anderer Artikel. Leider werden dabei auch so viele Halbwahrheiten wie bei kaum einem anderen Begriff verbreitet.
An dieser Stelle möchten wir, auszugsweise, etwas Licht in den Dschungel der Aussagen bringen.
Die "elektronische Kurkarte" ist nicht zwangsläufig eine Chip- oder Magnetstreifenkarte oder andere Plastik-Trägervariante, sondern wird in der Einstiegsvariante meistens, wie auch jetzt bei uns in Kühlungsborn, die Papierform sein.
Seit der Einführung der "elektronischen Kurkarte" im April 2019 in Kühlungsborn, wird diese zur "Echtzeitregistrierung" der Gastankünfte und auch als Meldeschein genutzt.
Dadurch stehen der Stadt Kühlungsborn erstmalig die Daten der tatsächlich in unserem Ostseebad verweilenden Gäste zur Verfügung.
Zum Vergleich - im bisherigen Erfassungsverfahren waren die Informationen zu den Übernachtungszahlen, je nach Abgabeintervall der Einreicher, erst zwischen 3 und 8 Wochen nach der Gastabreise verfügbar.
Die nächsten möglichen und empfehlenswerten Schritte könnten und sollten u.a. sein:
- die Echtzeitkontrollmöglichkeit als QR- oder Strichcode auf den Kurkarten aufdrucken
- die QR- oder Strichcode per Scanner von den Kurtaxkontrolleuren prüfen lassen
- Einlasskontrollen zu Veranstaltungen (auch bei Eintritt frei) bei denen der QR- oder Strichcode geprüft wird, damit auch eine quantitative Beurteilung von Veranstaltungen möglich wird und auch Rückschlüsse auf deren Notwendigkeit geführt werden können, um gegebenenfalls in den Folgejahren umdisponieren zu können.
- Kombination mit Parkplatzbezahlsystemen, bei denen auch bei Tagesbesuchern die Kurtaxe gleich mitkassiert wird
(durch das ausbleibende Lösen von Tageskurkarten sind die meisten Ausfälle der der Kurtaxe zu vermuten! Wahrscheinlich gibt es hier eine sechsstellige Dunkelziffer, auf die jahrelang verzichtet werden musste.)- und vieles mehr .....
Der nächste Schritt kann die Erweiterung der elektronischen Kurkarte zur Gästekarte bzw. Touristenkarte werden.
- hier müssen dann die touristisch-gastronomischen Leistungsträger, z.B. durch Umlagefinanzierung, ihre Angebote integrieren
- denkbar ist auch die Nutzung der Karte als Ticket für einen Stadtbus, als Ermäßigung oder sogar Befreiung
- bei entsprechender Vertragslage wäre wahrscheinlich auch ein Leistungsabkauf für den Molli möglich
Die "Königsklasse" der Kartennutzung wäre dann auch der Einsatz als Regionsverbundkarte.
- Nachbargemeinden, einzelne Orte oder auch Destinationsgemeinschaften können sich hier als schlüssige Verbundgemeinschaften präsentieren und ihre Leistungspakete gemeinsam präsentieren.
- Ein hervorragendes Beispiel bieten hier die Kaiserbäder, neuerdings auch die Bernsteinbäder. Durch recht übersichtliche Erhöhungen der Kurtaxe, wird den Gästen und Einheimischen ein beachtliches Leistungspaket zur Verfügung gestellt. Selbst Landesmittel werden für solche Projekte zur Verfügung gestellt.
Wir könnten jetzt hier noch endlos Beispiele und Erklärungen geben, allerding macht es mehr Sinn kompetent und zielstrebig an der Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu arbeiten.
TSK und TFK
Wie mir die Reaktionen auf meine kritischen Anmerkungen am 14. Mai in der Ostsee-Zeitung zeigten, besteht bei den Kühlungsbornern eine große Unwissenheit bzw. fantasiebelegtes Halbwissen zu diesem Thema.
Hier ein kurzer Abriss:
Nachdem in der Nachwendezeit in Kühlungsborn zahlreiche Kurdirektoren scheiterten bzw. verschlissen wurden, beschlossen die touristischen Akteure 2001, unter Beteiligung der Stadt Kühlungsborn, die Gründung der "Touristik-Service-Kühlungsborn GmbH" kurz TSK genannt.
Satzungsgemäßer Gegenstand dieses Unternehmens ist die Durchführung von Werbung und Marketing für den Tourismus im Ostseebad Kühlungsborn. Die Stadt Kühlungsborn übergab, per Aufgabenübertragungsvertrag, der TSK die Durchführung der touristischen Aufgaben.
Dies funktionierte bis Ende 2017 hervorragend und beispielhaft. Deutschlandweit beneideten uns viele Orte um diese Lösungsvariante.
Ende 2017 kündigte die Stadt Kühlungsborn, die mittlerweile ihre Gesellschaftsanteile an der TSK veräußert hat, fristgerecht den Aufgabenübertragungsvertrag um die mittlerweile notwendig gewordene europaweite Ausschreibung der touristischen Leistungsvergabe vorzubereiten.
In diesem Ausschreibungsverfahren bei dem sich die TSK unter großen Aufwendungen bewarb, gab auch nur die TSK, jetzt als einziger Bieter, ein Angebot ab. Bei erfolgter und von allen erwarteter Auftragsvergabe hätte die TSK also mindestens bis 2023 (zuzüglich weiterer Optionsjahre) den Zuschlag für diese Tätigkeiten erhalten können und die bewährte Arbeit fortsetzen können.
Am 08.02.2018 wurde dieser Lösungsweg durch einen einstimmigen Stadtvertreterbeschluss jäh unterbrochen.
In einer eilig vom Bürgermeister einberufenen Sondersitzung wurde beschlossen, die touristischen Aufgaben einer noch zu gründenden 100%-Tochter-GmbH der Stadt Kühlungsborn zu übergeben.
Soweit die nüchterne Betrachtung.
Nun aber auch hier die teilweise nicht mit logischem Verstand nachvollziehbaren Fakten:
- der Stadtverteterbeschluss fand unter großem Zeitdruck statt
- kein Stadtvertreter hatte eine Chance mit Fachgremien oder Kompetenzträgern über eventuelle Konsequenzen zu beraten und diese Beschlussvorlage zu hinterfragen, allerdings ließen sich alle Stadtvertreter von dieser fraglichen Richtigkeit überzeugen (einstimmiger Beschluss) wo war hier die transparente Bürgerbeteiligung?
- erst auf Drängen der TSK-Gesellschafter übergab der Bürgermeister Ende März 2018 den Gesellschaftern eine Information zu diesen Vorgängen
- erst am 22.12.2018, also 9 Tage !!, bevor die städtische Tourismus, Freizeit & Kultur GmbH Kühlungsborn, kurz TFK genannt , den offiziellen Betrieb aufnahm, übergab der Bürgermeister der TSK einen ersten Vertragsentwurf.
(TFK, TSK .... Verwechslungsgefahr? ein Schelm wer Böses dabei denkt..... - heute, am 16.05.2019, also 136 Tage nach Arbeitsbeginn der TFK gibt es immer noch keinerlei vertragliche Lösungen.
Dies bedeutet, dass die städtische TFK nach wie vor mit den "Werkzeugen" der TSK arbeitet.
Dazu gehören: Mobiliar, EDV-Systeme, Lizenz-und Markenrechte und vieles Anderes mehr. - ...und die STADTVERTRETER hinterfragen ihre eigenen Beschlüsse in keiner Weise und lassen den Bürgermeister unkritisiert in dieser unhaltbaren Arbeitsweise agieren.
Alle zu diesen Geschehen gehörenden Beschlussdokumente finden sie im Webauftritt der Stadt Kühlungsborn.
Reiner Kukeit
(16. Mai 2019)