Stadtentwicklung



UNSERE IDEEN FÜR DEN HEINRICH-SCHREIBER-RING (B-PLAN 25)

In Kühlungsborn gibt es nur noch wenige bebaubare Grundstücke. Daher muss bei der Planung der letzten frei verfügbaren Flächen, die sich im Heinrich-Schreiber-Ring (im B-Plan-Gebiet 25) befinden, mit viel Weitsicht und Köpfchen entschieden werden. Die Stadtverwaltung hat in diesem Zusammenhang die Fraktionen dazu eingeladen, Ideen und Vorschläge für die Entwicklung des B-Planes 25 einzubringen. Auch die Initiative Zukunft hat sich hierzu Gedanken gemacht. Im folgenden möchten wir Ihnen unsere Ideen mit ein paar Worten vorstellen.

EIN ÄRZTEHAUS FÜR DIE VERBESSERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG

Vielen Kühlungsbornern ist ein Ärztehaus wichtig – Durch die Konzentration verschiedener Fachrichtungen wie beispielsweise Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Gynäkologie, HNO, Augen- und Zahnmedizin kann eine ganzheitliche Versorgung sichergestellt werden. Durch die enge räumliche Nähe lassen sich Ressourcen verknüpfen wie beispielsweise ein gemeinsames Ultraschallgerät. Eine zentrale Anmeldung bündelt Arbeitskräfte und kann Vertretungen koordinieren.

Ein Grund für diese Überlegungen besteht darin, dass aktuell viele Ärzte in den Ruhestand gegangen sind bzw. diesen planen. Die Praxen sind größtenreils ausgebaute Praxen im Privateigentum, was die Nachfolgeregelung teilweise schwierig gestaltet.

Ideen für zukünftige Flächenausweisungen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 25, eigene Darstellung mit Google Map

Wir wollen mehr Räumlichkeiten für die Medizinische Versorgung schaffen, diese günstig zur Vermietung anbieten, um die noch nicht besetzten kassenärztlichen Zulassungen besser und schneller an unseren Ort zu binden und so weitere Ärzte zu finden. Durch die Integration eines Ärztehauses und die Schaffung eines attraktiven Umeldes für medizinisches Fachpersonal kann die Lebensqualität der Kühlungsborner verbessert und die Attraktivität Kühlungsborns gesteigert werden. Eine Kombination mit Sanitätshaus, Physio-, Ergotherapie, Logopädie oder ähnlichen Dienstleister sind eine gute Ergänzung (in unserer Skizze - Fläche A).

EINZELHANDEL UND REGIONALE PRODUKTE

Wir möchten, dass die lokale Wirtschaft und die Ansiedlung kleiner Unternehmen unterstützt werden. Leises Gewerbe bzw. Groß- und Einzelhandel tragen zur wirtschaftlichen Vielfalt der Stadt bei und schafft Arbeitsplätze. Insgesamt ermöglicht die Einbeziehung des Einzelhandels eine gezielte und nachhaltige Stadtentwicklung, die die Bedürfnisse der Kühlungsborner berücksichtigt und zur Schaffung einer lebenswerten Stadt beiträgt. Denkbar wäre die Umsetzung eines Markhallen-Konzeptes für regionale Produzenten und Händler, die ausschließlich regionale Produkte und nachhaltige Bioprodukte anbieten sowie die Kombination mit einem Bistro, welches auf die angebotenen Produkte zurückgreift. Das Angebot richten sich sowohl an Einheimische als auch an die lokale Gastronomie sowie gesundheits- und qualitätsbewusste Verbraucher. Um unsere Wirtschaft stabil und widerstandsfähig zu halten sowie die Lebensqualität Kühlungsborns zu verbessern, braucht Kühlungsborn aber auch tourismusunabhängige Betriebe. Die Ansiedlung von Betrieben muss nach den Bedürfnissen und Interessen der Kühlungsborner intelligent geplant werden (In unserer Skizze - Fläche B).

PARDECK STATT PARKFLÄCHE

Die vorhandene Parkfläche (ca. 18 m x 160 m) ist jetzt schon sehr gut ausgelastet. Durch den Bau eines Parkdeckes kann die geplante Auffangparkfläche, wie sie im Verkehrskonzept beschrieben wurde, realisiert werden und die benötigten zusätzlichen Parkplätzte geschaffen werden. Hier könnten ca. 120 Parkplätze je Ebene entstehen. Auch die Einrichtung von E-Ladesäulen ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft von Kühlungsborn. Angestrebt werden sollten dabei mindestens 10 E-Ladestationen mit einer Ladeleistung von je 22 kW, um eine umweltfreundliche und zukunftsorientierte Mobilitätsinfrastruktur zu gewährleisten (in unserer Skizze -Fläche E).

FEUERWEHR UND RETTUNGSWACHE

Es gibt nicht mehr viele Bauflächen, um den Ort weiterzuentwickeln. Die Stadtverwaltung benötigt Flächen für unsere Feuerwehr mit Schlauchturm. Die Rettungswache soll ebenfalls hier integriert werden. Wir können uns auch die Einbeziehung einer Polizeistation vorstellen (in unserer Skizze - Fläche C).

ANSIEDLUNG VON HANDWERKSBETRIEBEN

Handwerker werden überall händeringend gesucht. Für uns ist die Ansiedlung von Handwerksbetrieben eine Herzensangelegenheit. Was können wir tun, um junge Handwerker mit Familie zu motivieren, sich in Kühlungsborn anzusiedeln? Wir möchten unterschiedlich große Gewerbeflächen ausweisen mit der Möglichkeit zur ausnahmsweisen Nutzung mit Betriebsinhaberwohnungen, um die schwindenden Handwerksbetriebe zu ergänzen bzw. die in den „Ruhestand“ gehenden Handwerker zu ersetzen. Hier profitieren alle Kühlungsborner sowie die Tourismusbetriebe (in unserer Skizze - Fläche D).

Wir sind zuversichtlich, dass unsere Vison für das B-Plan-Gebiet 25 einen positiven Beitrag zu nachhaltigen Entwicklung in Kühlungsborn leisten wird.

Angela Oesterreich
(April 2024)


EINE VERTANE CHANCE FÜR DAS INTEGRIERTE STADTENTWICKLUNGSKONZEPT?

Einer der Hauptgründe, warum sich die Initiative Zukunft als Wählergemeinschaft an der letzten Kommunalwahl beteiligte, war unser Bedürfnis, die Entwicklung Kühungsborns unter langfristigen Gesichtspunkten zu betreiben. Unser Slogan war (und ist es noch), „wir wollen, dass unsere Kinder und Enkel auch in 20 Jahren noch gerne in Kühlungsborn leben.“

Nach der Kommunalwahl, bei der wir als neue Gruppe zwei Sitze in der Stadtvertreterversammlung (SVV) erringen konnten, haben wir begonnen, die Umsetzung unseres Slogans voranzutreiben. Dafür haben wir die Beschlussvorlage zu einer integrierten Stadtentwicklungsplanung auf Basis einer strategischen Planung entwickelt. Diese wurde den Stadtvertretern vorgestellt, von ihnen als gut und umsetzbar empfunden und im Februar 2020 beschlossen. Im November 2020 wurde diese Idee ausgeschrieben, und damit begann das Dilemma.

An dieser Stelle soll vorausgeschickt werden, dass die folgenden Ausführungen keine Kritik an dem Auftragnehmer (die Raumplaner) darstellen, denn diese haben das, was ausgeschrieben wurde, angeboten und dieses Angebot, nachdem sie den Auftrag erhalten haben, auch so ausgeführt.

Warum dieses Projekt unserer Meinung nach nicht die erwarteten Ergebnisse brachte, lag daran, wie die Stadtverwaltung (vornehmlich der Bürgermeister) und ein Teil der Stadtvertreter damit umging. Das soll kurz erläutert werden. Im November 2020 hat die Stadtverwaltung eine Ausschreibung für ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) auf den Weg gebracht, und zwar, wie es dem Anschreiben der beschränken Ausschreibung zu entnehmen war, auf Basis des Beschlusses der SVV vom 27.2.2020. Das Dumme ist nur, die SVV hat keine ISEK; sondern eine ISEP (integrierte Stadtentwicklungsplanung) beschlossen.

Wo liegt denn der Unterschied zwischen ISEK und ISEP?

Jetzt denkt vielleicht mancher „Was ist das schon für ein Unterschied, ob es Konzept oder Planung heißt. Man sollte doch die Kirche im Dorf lassen.“ Aber zwischen beiden Ansätzen, denen völlig unterschiedliche Ansätze zugrunde liegen, liegen Welten. Das ISEK entstand aus der nach dem 2. Weltkrieg überwiegend angewandten Bauleitplanung. Hier stand notwendigerweise das Bauen im Vordergrund. Andere, zum Beispiel soziale, wirtschaftliche, kulturelle und Umweltaspekte wurden nicht oder nur am Rande einbezogen.

Bereits Ende der 1990er Jahre waren sich die wissenschaftlichen Experten in Europa und den USA darüber einig, dass die traditionellen Stadtentwicklungskonzepte die Herausforderungen, die an die Städte und Gemeinden gerichtet waren, nicht mehr bewältigen konnten. Sie schlugen vielmehr eine integrierte Stadtentwicklungsplanung vor, und zwar auf Basis einer strategischen Planung. Schwerpunkte sind seitdem die bisher meist vernachlässigten sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte. Bauen steht nicht mehr im Vordergrund, sondern ist bei Bedarf ein Mittel, das die Lösung der Probleme der aufgeführten Schwerpunkte unterstützen soll.

Trotzdem haben die Verantwortlichen ein quasi „veraltetes“ Konzept ausgeschrieben und vergeben. Problematisch ist, dass dieses Konzept nicht von der SVV beschlossen wurde, sondern das moderne ISEP. Das hätte Herr Kozian wissen können, zumal er persönlich bereits im März 2020 über die Stadtentwicklungsplanung und die Unterschiede zwischen ISEK und ISEP ausführlich informiert wurde.

Außerdem hat der Deutsche Städtetag den Ansatz der ISEP in einem Positionspapier (2015) favorisiert. Er schreibt: „Integrierte strategische Stadtentwicklung sucht nach einem fachlich und politischen tragfähigen Gleichgewicht sozialer, kultureller, ökonomischer und ökologischer Ziele. Sie ist dem Gemeinwohl verpflichtet und trägt dazu bei, es auf kommunaler Ebene zu konkretisieren und zu gestalten. Stadtentwicklung hat das Ziel, Chancengleichheit für die Teilräume der Stadt sowie für die unterschiedlichen Gruppen der Stadtgesellschaft zu wahren und einen gerechten Interessenausgleich zu ermöglichen.“

Was hat es für Auswirkungen, wenn anstatt einer "Planung" ein "Konzept" ausgeschrieben wird?

Wie sich die aus unserer Sicht falsche Entscheidung auf die Ergebnisse der Stadtentwicklung auswirkten, soll anhand einiger Beispiele gezeigt werden. In der detaillierten Beschreibung auf unserer Internetseite werden alle Aspekte ausführlich dargestellt

ANALYSE UND ZIELVORSTELLUNG

Die ISEK beginnt mit einer Analyse der Ist-Situation (Bestandsanalyse). Es werden möglichst viele Statistiken und Studien herangezogen, um herauszufinden, wo steht Kühlungsborn heute. Wenn man aus den Unterlagen Defizite oder Verbesserungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten erkannt hat, werden auf dieser Basis Handlungsfelder und Ziele entwickelt. Bei dieser Vorgehensweise wird jedoch noch nicht berücksichtigt, ob die analysierten Bereiche tatsächlich für eine langfristige Entwicklung relevant sind und ihre Behandlung somit notwendig ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ist-Situation verbessert werden muss. Die ISEK ist an dieser Stelle also sehr gegenwarts- und vergangenheitsbezogen ausgerichtet, und dies erschwert und verhindert sogar eine langfristige Entwicklungsplanung.

Dagegen wird bei der ISEP zuerst die Frage gestellt: Wie stellen wir uns unsere Zukunft (z.B. in 20 Jahren) vor? Die Antwort hierauf wird genutzt, um ein Zielsystem zu erarbeiten. Die 2. Frage ist: Wie groß ist die Lücke zwischen den festgelegten Zielen und der Ist-Situation? Hierfür muss natürlich die Ist-Situation analysiert werden, aber nicht in einem Rundumschlag wie bei der ISEK. Es werden nur die für die Ziele relevanten Aspekte ausgewählt und untersucht, was viel weniger aufwändig ist und die weiteren Arbeiten wesentlich erleichtert. Zur Verdeutlichung fällt mir ein Spaziergang mit meiner Enkelin in einem Kölner Park ein. Als ich sie bat mir den besten Weg zu zeigen, fragte sie zurück: „Wohin willst du denn eigentlich?“ Meine Enkelin war damals 7 Jahre alt und hat schon verstanden, dass man erst wissen muss, wohin man will, bevor man losgeht.

BÜRGERBETEILIGUNG

Ein zweites Beispiel ist die Behandlung der Bürgerbeteiligung. Beide Ansätze, ISEK und ISEP sehen die Einbindung der Bürger als wichtig an. Bei der ISEK beschränkt sich die Beteiligung jedoch auf Workshops zur Sammlung von Ideen, was sich die Bürger so wünschen und auf die Durchführung einiger weniger Workshops, bei denen einige Sachverhalte diskutiert werden. Dies dient oft dazu, den eigenen Informationsstand zu verbessern und bei den Handlungsempfehlungen nicht komplett daneben zu liegen. Diese Vorgehensweise ist prinzipiell richtig, entspricht aber nicht den Vorstellungen der ISEP zur Bürgerbeteiligung. Bei der ISEP werden nämlich die Bürger nicht nur aufgefordert, Informationen und Wünsche für die zur erstellende Konzeption zu geben, sondern sie werden in den gesamten Prozess eingebunden, das heißt konkret: Die Bürger erarbeiten und bewerten gemeinsam mit den Beratern die zu analysierenden Aspekte und die aus den Zielvorstellungen abzuleitenden Maßnahmen sowie deren Durchführung. Das nennt man echte Bürgerbeteiligung.

UMSETZUNG

Ein letztes Beispiel ist das, dass die ISEK mit der Empfehlung von Maßnahmen abgeschlossen ist. Um die Durchführung muss sich der Kunde selbst kümmern. Bei der ISEP werden aber die Organisation und die einzelnen Schritte der Umsetzung mit erstellt, so dass diese wesentlich erleichtert wird, was die Erfolgswahrscheinlichkeit des gesamten Projekts stark erhöht. Diese Beispiele und noch viele weitere Aspekte haben uns, die Initiative Zukunft veranlasst, dem Konzept der ISEK nicht zuzustimmen. Um es nochmals klar zu stellen. Dieser Artikel hat nichts damit zu tun, dass auch der Autor eine Bewerbung für das Projekt abgegeben hat, jedoch nicht berücksichtigt wurde. Der Grund für diese Bewerbung war einmal der, dass man, wenn man so ein großes und wichtiges Projekt anschiebt – und das hat die IZ getan – auch bereit sein muss, dieses mit umzusetzen. Zum anderen sollte mit dem Angebot nochmals gezeigt werden, wie eine integrierte Stadtentwicklungsplanung professionell durchgeführt wird und was dabei zu beachten ist. Wir sind weder beleidigt noch verärgert darüber, nicht zu Zuge gekommen zu sein, sondern nur enttäuscht, welchen Verlauf das Ganze genommen hat. Die Zukunft wird uns recht geben.

Dr. Helmut Maisel

(Januar 2024)

   

Abbildung: Dr. Helmut Maisel


Integrierte Stadtentwicklungsplanung "iSEP"

Was ist das und wozu braucht man das?

Zu den wesentlichen Aufgaben der Kommunalpolitik zählt auch die langfristige Weiterentwicklung des Ortes. Konzepte, die die Planung und Durchführung dieser Aufgabe erleichtern, gibt es bereits seit den 1960er Jahren. Dabei lag zu Beginn der Schwer[1]punkt natürlicherweise auf der städtebaulichen Entwicklung, die unter dem Begriff Bauleitplanung zusammengefasst werden kann. Im Laufe der Jahre haben sich jedoch die Anforderungen und damit die Schwerpunkte der Städteplanung verändert. So rückten gesellschaftliche, ökonomische, kulturelle und ökologische Aspekte in den Vordergrund. Dabei stellte sich zunehmend heraus, dass die Konzentration auf die Bauleitplanung nicht mehr in der Lage war, die aktuellen Probleme zu lösen. Dies galt auch für die genutzten Werkzeuge.

Die notwendige Weiterentwicklung der iSEP hat dies berücksichtigt und die Systematik der Strategischen Planung integriert. Dies hilft bei der Strukturierung und Bearbeitung der Aufgaben beträchtlich. Hieraus ergab sich die logische Abfolge einer iSEP folgendermaßen:

  1. Entwicklung einer Zielvorstellung: Bevor man anfängt, muss man wissen, wohin man überhaupt will.
  2. Definition und Entwicklung von Handlungsfeldern (Strate[1]gien), um die Ziele erreichen zu können.
  3. Auswahl und Erarbeitung von konkreten Maßnahmen für jede Strategie.
  4. Umsetzung der Maßnahmen.

Die Erfahrung aus der Praxis hat gezeigt, dass dieser Prozess dann die größten Aussichten auf Erfolg und Akzeptanz hat, wenn diejenigen, die die Ergebnisse "quasi ausbaden" müssen, von vornherein integriert sind. Das gilt für alle gesellschaftlichen Gruppen, das heißt für alle Bürgerinnen und Bürger, für die Akteure der Kommunalpolitik und für die, die im Ort wirtschaftlich tätig sind. Sie müssen deshalb bei jedem Schritt die Möglichkeit haben, z. B. in Arbeitsgruppen, an der Entwicklung der Lösungen mitzuarbeiten.

Integrierte Stadtentwicklungsplanung ist eine Aufgabe für Alle. Die Stadtvertreter Kühlungsborns wurden schon 2019 über das Konzept einer Stadtentwicklungsplanung auf Basis der strategischen Planung ausführlich informiert und haben dies im Februar 2020 beschlossen.

Als erste Stufe wurde die Zielfestlegung bearbeitet. Hierbei haben mehr als 40 Kühlungsbornerinnen und Kühlungsborner aus allen gesellschaftlichen und ökonomischen Bereichen in insgesamt 17 Workshops mitgearbeitet und einen von allen Beteiligten akzeptierten Vorschlag vorgestellt, der ebenfalls von den Stadtvertretern beschlossen wurde. Im Anschluss daran wurden die Schritte zwei und drei ausgeschrieben, da der damit verbundene Aufwand realistischerweise nur mit professioneller fachlicher Hilfe durchführbar ist. Zum Redaktionsschluss war der Ausschreibungsprozess noch nicht abgeschlossen.

Dr. Helmut Maisel

(März 2021)

Zum iSEP - Phase 1


Entwicklung und Umsetzung eines Verkehrskonzeptes für Kühlungsborn

Der seit vielen Jahren zunehmende Verkehr, unter anderem aufgrund steigender Gästezahlen, veranlasste die Stadtvertreter 2017, ein Verkehrskonzept erstellen zu lassen. Das Ziel war, dass die Verkehrsbelastung für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Feriengäste auf ein erträgliches und damit akzeptierbares Maß reduziert werden.

Als Ausgangsbasis führte ein Ingenieurbüro eine Verkehrsanalyse durch, um Verkehrsschwerpunkte und -probleme zu identifizieren. Im Anschluss daran entwickelten die Parteien und Wählergemeinschaften konkrete Vorschläge zur Verbesserung und es wurde von den Stadtvertretern entschieden, ein Verkehrskonzept fraktionsübergreifend auszuarbeiten. Die Arbeitsgruppe nahm im März 2018 ihre Arbeit auf. Ziel war es, eine Entspannung der gesamten Verkehrssituation Kühlungsborns zu erreichen, und zwar unter Vermeidung von größeren Nachteilen und Behinderungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Gäste und der Wirtschaft des Ortes.

Hierfür wurden vier grundsätzliche Vorgehensweisen festgelegt:

  1. Verringerung des Verkehrs,
  2. Lenkung des Verkehrs,
  3. Erhöhung der Verkehrssicherheit,
  4. Förderung eines umweltgerechten Verkehrs.

Der erste vorläufige Abschlussbericht wurde dem Bürgermeister im Februar 2019 übergeben und zwei Monate später durch die Stadtvertreterversammlung verabschiedet. In den nachfolgenden Gesprächen mit der verantwortlichen Verkehrsbehörde, wurden der Großteil der vorgesehenen Maßnahmen akzeptiert und einige unter Berufung auf die Straßenverkehrsordnung abgelehnt. Bei mehreren Vorschlägen waren Änderungen notwendig, damit die Verkehrsbehörde auch diesen zustimmen konnte. Insgesamt wurden mehr als 60 Einzelmaßnahmen festgelegt.

Die endgültige Fassung des Konzeptes wurde im März 2020 an die Stadtverwaltung und die Stadtvertreter zur Beschlussfassung gegeben. Die Stadtvertreterversammlung hat dann im Frühsommer 2020 das Verkehrskonzept in der redigierten Fassung verabschiedet.

Wahrscheinlich ist das Verkehrskonzept Kühlungsborns das Einzige in Mecklenburg-Vorpommern, das ausschließlich von Bürgerinnen und Bürger der Stadt und ohne externe Unterstützung erarbeitet wurde. 

Im September 2020 begann die Stadtverwaltung Kühlungsborns mit den ersten Umsetzungen von Anteilen des Konzeptes, wie beispielsweise der Verkehrsberuhigungsmaßnahme in der Strandstraße.

Fortsetzung folgt...

Dr. Helmut Maisel

(März 2021)

   

Das Ziel des Verkehrskonzeptes liegt in einer Entspannung der Verkehrssituation Kühlungsborns

    

Zum Verkehrskonzept

Verkehrsberuhigung in der Strandstraße - Nur eine von 60 Einzelmaßnahmen