Klimaschutz



KLIMAPOLITIK IN KÜHLUNGSBORN - DAS BRAUCHT DOCH KEINER.... ?!

---- ACHTUNG: SARKASMUS ----

Erst mal abtauchen 

K-l-i-m-a-w-a-n-d-e-l - Das will doch niemand mehr hören. Das nervt und betrifft uns in Kühlungsborn doch sowieso nicht. Und wenn doch, was sollen 8000 Einwohner daran schon ändern? Vielleicht ist das alles ja nur eine Lüge der 10 reichsten Männer der Welt, um den Rest der Welt zu unterwerfen? Auf jeden Fall ist das kein Thema für die Kommunalpolitik. So sehen es auch, bis auf die Initiative Zukunft, alle Stadtvertreter. Zumindest haben sie alle unseren Vorschlag zur Einrichtung eines Klimarates abgelehnt.

Nur abstrakte Theorie oder doch Realität?

Vielleicht so viel vorweg: Im Rahmen meines Physikstudiums habe ich meine Diplomarbeit an unserem Institut für Atmosphärenphysik (IAP) gemacht und dort drei Jahre lang die Temperatur in der höheren Atmosphäre gemessen. Im Anschluss habe ich in der Strömungsmechanik zum Einfluss von Windkraftanlagen auf die Ostsee promoviert und danach drei Jahre lang am Institut für Ostseeforschung die Veränderung des Ozeans analysiert. Kurzum: Ich habe die Veränderungen selbst gemessen, ebenso wie tausende anderer Wissenschaftler. Über die Ursachen kann man vortrefflich diskutieren. 

Warum wurde eigentlich noch mal das Bemessungshochwasser erhöht und ist die Sturmflutgefahr gestiegen? Foto: Anne Menzel

Worauf sich aber die Wissenschaftler, die die Prozesse in Atmosphäre und Ozean besser verstehen als wir, geeinigt haben ist, dass der globale CO2-Ausstoß irgendwie damit zu tun hat. Und ach ja, das sind Wissenschaftler aus jedem einzelnen Land dieser Erde. Natürlich darf man nicht vergessen, dass wir inzwischen ja auch etwa 60 Millionen deutsche Klimaexperten haben, die von Virologie über Kriegsstrategie nun auf Klimaphysik umgeschult haben.

Erste Maßnahmen noch vor der Einsicht?

Ja, und? Was hat das nun mit Kühlungsborn zu tun? Nichts? Warum müssen nochmal die Strandhütten aus der Düne verschwinden? Ach ja, weil das Bemessungshochwasser erhöht wurde und die Sturmflutgefahr deutlich gestiegen ist. Warum muß bei einer Verlängerung der Seebrücke diese gleichzeitig deutlich höher gebaut werden, was enorme Zusatzkosten nach sich ziehen würde? Wohl der gleiche Grund. Wieso muß die Stadt im Haushalt 2024 eine Menge Geld einplanen, um Beregnungsanlagen für den Lindenpark zu kaufen? Ach ja, weil es anscheinend im Sommer immer längere Trockenperioden gibt. Wieso haben wir überhaupt eine Eishalle? Man kann doch wie früher auf dem Karpfenteich oder in den Niederungen Schlittschuh laufen. Geht nicht mehr? Na gut… Und warum zum Teufel muß unsere Freiwillige Feuerwehr imer häufiger ausrücken um Hochwasser zu bekämpfen? Na ja, es regnet einfach weniger, dafür intensiver. Und warum investiert die Stadt Unmengen in ein neues Regenwasserkonzept und neue Entwässerungssysteme? Schon wieder der gleiche Grund. Das alles hat aber natürlich nichts mit einer Veränderung des Klimas zu tun, sondern nur mit einem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis!?

Und wo kommen auf einmal die ganzen E-Autos her?

Ja, Sicherheit. Das ist momentan ja auch viel wichtiger, denn wir müssen uns ja vor den vielen Menschen schützen, die aus jetzt schon unbewohnbaren Gegenden der Erde flüchten müssen, obwohl sie vermutlich viel lieber in ihrer Heimat geblieben wären. Und nur, weil wir keine weiteren Atomkraftwerke wollen, müssen wir nun auch noch Energie sparen. Ich bin ja sowieso für die rigorose Abschaffung von Atomen, davon gibt es schon viel zu viele. Dafür sollten wir besser unsere schöne Braunkohle verbrennen. Ich liebe den Geruch, den der Molli hinterlässt. Das hat sowas von früher. Nun haben wir, also Deutschland und ein paar andere, uns also trotzdem auf die CO2-Reduzierung geeinigt. Deshalb werden wir gezwungen, unsere schönen Ingenieurtechnischen Meisterwerke aus Wolfsburg, Stuttgart und München durch diese geräuschlos tödlichen Elektroautos aus China zu ersetzen, für die wir in Kühlungsborn auch noch eine Ladeinfrastruktur errichten sollen. Wir wollen doch einen lebendigen Ort – und dazu gehört nun mal auch eine entsprechende Geräuschkulisse. Inzwischen hat in Kühlungsborn jedes zweite Haus eine Solaranlage oder ein Balkonkraftwerk und unsere Bauvorschriften erlauben nur noch Niedrig-Energie-Häuser mit diesen hässlichen, lauten Wärmepumpen. Vielleicht können wir damit ja den durch E-Autos verursachten Geräuschmangel kompensieren?

Und dann kommen auch noch welche auf die Idee, Windräder aufzustellen. Das betrifft uns aber nun so überhaupt nicht, solange das nicht im B-Plan 25 oder vor unserer Küste passiert. Ach und dann noch die Urlauber. Die wollen tatsächlich neuerdings nachhaltig reisen und ihren CO2-Fußabdruck reduzieren. Das kann man doch nicht ernst nehmen, oder? Sind doch sowieso zu viele.

"Wir können doch gar nichts ausrichten"

OK. Vielleicht betrifft uns das Thema doch ein wenig. Aber was sollen wir da ausrichten? Na erstmal aus der EU und der NATO austreten, damit die Regularien gestrichen werden, wir zurück zur D-Mark oder besser zur Mark, vielleicht am besten gleich zum Rubel kommen. Dann haben auch die 10 reichsten Männer der Welt und der digital-industrielle Komplex nichts mehr zu melden und die Lügenpresse wird endlich durch eine vernünftige Presse- und Meinungsfreiheit ersetzt. Zumindest brauchen wir uns dann auch über das Klima keine Gedanken mehr zu machen und die Bauern können sich endlich zusammen mit den Klimaklebern um die wichtigen Dinge des Lebens kümmern.

Doch, wir können. Die Zukunft liegt in unserer Hand!

Ach so. Sagte ich schon, dass wir uns der sprachlichen Mittel des Sarkasmus bedienen wollten? Nun ja. Klimawandel will wirklich niemand mehr hören. Und ja, diese 200%igen Mitläufer nerven gewaltig. Aber können wir das Thema in Kühlungsborn ignorieren? Nein! Natürlich nicht, denn wir sind auf persönlicher und kommunaler Ebene täglich betroffen und müssen das Beste draus machen. Und genau deshalb müssen wir in die Zukunft denken, um heute schon vorherzusehen, was uns in den kommenden Jahren noch alles so erwarten wird. Nur so können wir uns rechtzeitig vorbereiten und langfristig zufrieden wie bisher in Kühlungsborn leben. Prost!

Peter Menzel
(März 2024)


ENERGIEVERSORGUNG SELBST IN DIE HAND NEHMEN

Veranstaltung der Energiegenossenschaft war ein Erfolg

Am 9. April 2024 fand im Pavillon des Hotels Aquamarin in Kühlungsborn eine viel beachtete Informationsveranstaltung der Bürger Energie Genossenschaft Mecklenburg (EMM eG) statt, zu der die Initiative Zukunft gemeinsam mit dem Stadtverband der CDU und der Kühlungsborner Liste eingeladen hatten. Unter dem Titel „Stabile Energiekosten - Gibt‘s das?“ eräuterten Wolgang Conrad, Gründungsmitglied und Vorstand der EMM eG sowie Helmut Reder und Sylvie Lebeda vom Aufsichtsrat, wie die Energiegenossenschaft regenerativ erzeugte Energie langfristig, verlässlich und zu tragbaren Kosten zur Verfügung stellen kann.

Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse bei den Bürgern, wie durch die voll besetzten Stühle und zusätzlichen Stehplätze deutlich wurde. In seinem Vortrag erläuterte Conrad zunächst die Gesellschafterform einer Genossenschaft und warum sie für das Projekt besonders geeignet ist.

Anschließend stellte er die vier Geschäftsmodelle der Bürger Energie Genossenschaft vor sowie die Möglichkeiten der Beteiligung als Bürger oder Unternehmer. 

Gut besuchte Veranstaltung der Energiegenossenschaft, Foto: Peter Menzel

Eine Möglichkeit der Beteiligung Kühlungsborns könnte die Gründung einer Tochtergesellschaft der EMM eG in Kühlungsborn sein. Damit es genauso erfolgreich wie in Bad Doberan vonstatten geht, ist eine positive Resonanz aus dem Rathaus wichtig.

Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich näher über das Vorhaben zu informieren. Dabei zeigte sich reges Interesse an den bisherigen Erfahrungen und der Form der Genossenschaft, Beteiligungsmöglichkeiten, technischen und juristischen Anforderungen sowie potentiellen Standorten, insbesondere auch in Kühlungsborn. Die Initiatoren der Veranstaltung zeigten sich äußerst zufrieden mit dem Verlauf und der Resonanz der Veranstaltung. „Es ist großartig zu sehen, wie viele Menschen sich für die Zukunft der Energieerzeugung in unserer Region interessieren und aktiv daran teilnehmen möchten“, kommentierte Peter Menzel von der Initiative Zukunft.

Anne Menzel
(April 2024)


STABILE ENERGIEKOSTEN - GIBT'S DAS?

Einladung zur Informationsveranstaltung der „Bürger Energie Genossenschaft Mecklenburg“

 

Datum: Montag, den 08.04.2024 um 19:00

Ort: Pavillon des Hotel Aquamarin, Hermanstraße 33, Kühlungsborn

   

Im Schwerpunkt dieser Versammlung wird es um die kostengünstige Energieversorgung von uns Bürgern gehen. Der Einsatz von fossilen Energieträgern ist für die Zukunft keine Option mehr. Allein der steigende CO2-Preis wir diese massiv verteuern. Für uns in Kühlungsborn, der grünen Stadt am Meer, sind die erneuerbaren Energien die ideale Möglichkeit unsere Energieversorgung unabhängiger von fossiler Energie zu gestalten. Die sinkenden Preise für die Erzeugung der alternativen Energien sollten wir nutzen um weitere Strompreiserhöhungen zu begrenzen.

Wir freuen uns, dass wir die Energie für Menschen in Mecklenburg eG (EMMeG) für diese Veranstaltung gewinnen konnten. Die EMMeG hat sich im letzten Jahr gegründet und wird in diesem Jahr die ersten Solaranlagen in Betrieb nehmen. Alle Verstände und Aufsichtsratsmitglieder arbeiten ehrenamtlich.

Die Vorstände EMMeG Wolfgang Konrad und Reiner Dallmann werden uns ihr Konzept erklären. Sie werden uns aufzeigen, wie wir alle schon heute mit einem verhältnismäßig überschaubaren Einsatz mithelfen können die Energiewende voranzubringen. Im Einzelnen geht es um

  • die Kostenreduktion durch Zusammenarbeit Gemeinde und Genossenschaft
  • den Mieterstrom für den einzelnen Haushalt
  • die Möglichkeiten des Energy Sharings

Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit ausgiebig Fragen zu stellen. Sie können sich an einer Diskussion zu beteiligen und auch kritische Fragen stellen. Wer Interesse hat, kann sich auch direkt an der Genossenschaft beteiligen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und der Eintritt ist frei. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung.


KÜHLUNGSBORN UND DER KLIMAWANDEL

In den letzten beiden Ausgaben des Weitblicks haben wir ausführlich über den Klimawandel und notwendige Maßnahmen berichtet. Genützt hat es bisher relativ wenig; man merkt nichts davon. Die durchgeführten Maßnahmen in Kühlungsborn hatten ihre Ursache nicht in der begründeten Sorge um unser Klima, sondern waren aufgrund behördlicher Auflagen, ausgelöst durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine durchgeführt worden. Sie bezogen sich im Wesentlichen – konzentriert auf die Stadtverwaltung – auf die Reduzierung von Energie (Schwerpunkt Gasverbrauch) und die Planung von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden. Ohne diese Situation wären wir noch immer im klimapolitischen Dornröschenschlaf.

WAS IST ZU TUN?

Viel wird inzwischen darüber diskutiert, wie man Klimaneutralität erreichen kann und immer auf unseren schönen Stadtwald verwiesen, mit dem dies leichter zu erreichen wäre. Das Ziel Klimaneutralität ist ein guter Ansatz, kann aber nur der erste Schritt sein. Bezogen auf die Entwicklung des Klimas und die Erderwärmung ist dies (wenn es die einzige Maßnahme bliebe) aber ein Schuss nach hinten. 

Foto: Darius Krause, Pexels

Foto: Kostiantyn Li, Unsplash

Klimaneutralität verändert die Menge an CO2 in der Atmosphäre nicht, sondern hält sie im besten Fall konstant. Die Menge des eingesparten CO2 durch die Nutzung alternativer klimafreundlicher Energien (z.B. Wind- oder Solaranlagen) und natürlicher Kohlendioxidspeicher (z. B. Bäume), ist im Idealfall so groß wie die in der Gegenrechnung wieder an die Atmosphäre gegebenen Treibhausgase.

Das bereits schon jetzt in der Atmosphäre vorhandene CO2 würde für viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte weiterhin die Erde erwärmen. Die Ursache ist, dass Kohlendioxid sehr lange in der Atmosphäre bleibt. Die weitere Erderwärmung würde aufrechterhalten bleiben.

Entscheidend ist deshalb, dass nicht nur Klimaneutralität angestrebt wird, sondern dass zusätzlich CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden muss. Damit kann man den Anstieg der Erderwärmung verlangsa-men, sogar begrenzen und langfristig das Klima stabilisieren. Das geht aber nicht von heute auf morgen, sondern dauert Jahrzehnte (wenn es gelingt). 

WELCHE BEDEUTUNG HAT DAS ALLES FÜR KÜHLUNGSBORN?

Hier gibt es zwei Ansatzpunkte: Erstens die Reduzierung der Treibhausgase durch Erreichen der Klimaneutralität sowie Maßnahmen der Entziehung von CO2 aus der Atmosphäre. Der zweite Ansatzpunkt ist die Anpassung an den Klimawandel.


VERRINGERUNG DER TREIBHAUSGASE

Hierzu zählt zum Beispiel der weitere Ausbau des Nahverkehrs, der möglichst allen Bürgern, egal wo sie in Kühlungsborn wohnen, die Nutzung ermöglicht. Zusätzlich müssen alternative Fortbewegungsmittel wie das Fahrrad durch stärkeren Ausbau der Radwege und der Vorrang des Radverkehrs vor dem Kfz-Verkehr gefördert werden. Weiter tragen klimafreundliche Auflagen bei neuen Bauvorhaben (Materialien, Größe der versiegelbaren Baufelder usw.) durch Anpassung der Bebauungspläne zur Erreichung der Ziele bei. Dazu gehört auch der Umbau der Energiesysteme (z. B. Solaranlagen, Luft-Wärmepumpen usw.) Darüber hinaus muss die Öffentlichkeitsarbeit drastisch verbessert werden, damit man die Bürger mitnehmen kann. Denn ohne die Bürger ist das Vorhaben wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt.

Was haben die Klimafolgen für Auswirkungen auf Kühlungsborn?

Durch das Anlegen von Feuchtgebieten kann der Atmosphäre gefährlichen Kohlkendioxid entzogen werden, Foto: Tyler Butler, Unsplash

Weitere Punkte sind die Entziehung von CO2 aus der Atmosphäre durch die Förderung von Anpflanzungen (Durchführung auch auf städtischem Boden), sowie die Rücknahme von Versiegelungen des Bodens wo immer möglich und Ersatz durch CO2-speichernde Pflanzen (z. B. Laubbäume und Sträucher). Ebenso ist zu prüfen, wo Feuchtgebiete angelegt werden können, die der Atmosphäre Kohlendioxid entziehen. Dies alles sind nur Beispiele, die die Möglichkeiten Kühlungsborns aufzeigen. Sicher gibt es noch mehr davon.

ANPASSUNG DES TOURISMUS AN DEN KLIMAWANDEL

Der wichtigste Wirtschaftszweig Kühlungsborns ist der Tourismus, der auch stark vom Klimawandel betroffen sein wird. An dieser Stelle können erstmals nur Vermutungen und Prognosen angestellt werden, die aber unter Berücksichtigung aller Konsequenzen, die sich aus dem Kampf gegen die Erderwärmung ergeben, eine relativ hohe Eintrittswahrscheinlichkeit haben.

Da wäre zum Beispiel die dauerhafte Erhöhung der Energiepreise, die Kosten der staatlichen Maßnahmen, die sich insgesamt auf die Preisentwicklung auswirken werden und staatliche Verordnungen zur Verringerung der Treibhausgase (direkt und indirekt). 

Ein Beispiel zu letzterem ist die CO2- Abgabe auf Treibstoffe, die sich in Zukunft jährlich erhöhen wird. 

Hier ist es schon aus Platzgründen nicht möglich, alle Aspekte aufzuzeigen. Aber eines dürfte klar sein. Die verfügbaren Mittel der Bevölkerung für Urlaubsreisen werden mittelfristig durch die Erhöhung der Lebenshaltungskosten vermindert. Dies wird sicher auch auf den Tourismus Kühlungsborns Einfluss haben. Zielgruppen werden sich ändern, manche werden ihren Urlaub verkürzen, weniger oft verreisen oder sich andere Ziele, die für sie preislich günstiger sind, suchen. Hierauf muss man sich vorbereiten, um diesen Wirtschaftszweig zu erhalten. Das Tourismuskonzept (Fortschreibung 2017), kann hierbei nicht mehr helfen. Es muss ein neuer Ansatz gefunden werden, und zwar schnell. Die Umsetzung eines neuen Marketingkonzeptes dauert Jahre und muss wirken, bevor viele unserer Gäste Kühlungsborn den Rücken gekehrt haben. Wahrlich keine leichte Aufgabe. 

Wenn wir sofort an die oben beschriebenen Maßnahmen herangehen, haben wir gute Chancen, auch in Zukunft unsere Wirtschaftskraft zu erhalten und einen Beitrag zur Verringerung der Erderwärmung zu leisten. 

Kühlungsborn kann die Welt nicht retten; aber wir können ein Zeichen setzen und somit einen Beitrag leisten, der andere zum Nachahmen und Mitmachen animiert. Nur so können wir global gesehen dieses Problem lösen. Denn wir Industrieländer haben es dem Rest der Welt auch eingebrockt.

Dr. Helmut Maisel

(Mai 2023)

Die Aktualität und Zielausrichtung des Tourismuskonzeptes muss hinterfragt werden


Status Quo

Die vorliegende Dokumentation gibt einen Überblick über den weltweiten Stand der Klimafolgenforschung. Sie soll die Diskussion versachlichen und Anhaltspunkte für anstehende Entscheidungen und Planungen in Kühlungsborn geben.

Dr. Helmut Maisel

(Januar 2023)

 

"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-NC-ND


Wo ist der Prinz,

der Kühlungsborn aus dem klimapolitischen Winterschlaf weckt?

Das KLIMA, beziehungsweise dessen Veränderung, nimmt immer mehr einen größeren Raum in öffentlichen Debatten ein, sei es im Fernsehen, im Radio, in den Zeitungen und in persönlichen Gesprächen. Bei der überwältigenden Zahl der Klimaforscher und auch bei der Mehrheit internationaler und nationaler Politiker wird der Klimawandel als das größte Problem der kommenden Jahrzehnte – und zwar global – angesehen.

Alle bisher diskutierten und teilweise schon beschlossenen Maßnahmen haben eines gemeinsam: Sie haben nur dann eine Chance, wenn alle mitmachen. Und alle heißt „wirklich alle“; alle Kontinente, alle Staaten, alle innerstaatlichen Gliederungen, alle Kommunen und – das Wichtigste – alle Menschen.

Um wenigstens zu versuchen, diesem Anspruch in Kühlungsborn etwas gerecht zu werden, hat die INITIATIVE ZUKUNFT eine Beschlussvorlage eingebracht, die am 29. September 2022 in der Stadtvertreterversammlung diskutiert und dann mehrheitlich abgelehnt wurde.

Wetterextreme häufen sich (Foto: George Desipris, Pexels)

Grafik: A. Menzel nach Gerhard Mester 2016

Hier ist nochmals der Text der Beschlussvorlage: „Die Stadtvertreter beschließen die Einrichtung eines Klimarates zur Prüfung der Möglichkeiten für Kühlungsborn, einen zusätzlichen Beitrag zur Verringerung des Klimawandels zu leisten.“ Dieser Klimarat, so war es geplant, arbeitet auf freiwilliger ehrenamtlicher Basis, so dass für die Stadt Kühlungsborn keinerlei Kosten entstehen. Er bekommt auch keinerlei Entscheidungsbefugnis, sondern nur ein Anhörungs- und Vorschlagsrecht. Die Aufgaben des Klimarates bestünden in der Analyse der kommunalpolitischen Entscheidungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Klima (sowohl positiv als auch negativ).

Zusammenfassend: Die Stadtvertreterversammlung hat diesen Vorschlag mehrheitlich abgelehnt, obwohl er lediglich eine Unterstützung kommunalpolitischer Klimamaßnahmen darstellt; nochmals: ehrenamtlich, kostenfrei und ohne Entscheidungsbefugnis. Das hat uns geschockt!

  

Die Frage ist, warum die Mehrzahl der anwesenden Stadtvertreter so entschieden hat. Lediglich die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG), die Kühlungsborner Liste (KL) und ein Vertreter der Grünen haben unsere Beschlussvorlage unterstützt. Über die Motivation der anderen Stadtvertreter kann man nur spekulieren, wobei vier Argumente als plausibel erscheinen.

(1) Sie haben kein Interesse an diesem Thema,

(2) Sie leugnen, dass es überhaupt einen menschengemachten Klimawandel gibt,

(3) Sie sind nicht ausreichend informiert (direkter ausgedrückt: Sie haben keine Ahnung)

(4) Sie wollen verhindern, dass die INITIATIVE ZUKUNFT mit ihrer Beschlussvorlage und den daraus folgenden Maßnahmen Erfolg hat.

Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allen vier Argumenten.

Die Häufigkeit von Extremwetterereignissen nimmt zu (Foto: Cocoparisienne / Pixabay)

Um die weitere Entwicklung zu verhindern, muss der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um 80% gesenkt werden. Dies bedeutet, dass wir drastische Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft vornehmen müssen.

Und genau dies ist unser Ansatz, der für manchen schwer nachvollziehbar ist. Für die Stadtvertreter, die das Geschick der Zukunft Kühlungsborn maßgeblich bestimmen, sind alle in diesem Artikel zur Verfügung gestellten Informationen von essenzieller Bedeutung (aber leider noch nicht ausreichend). Man muss sich weiter informieren, um das gesamte Ausmaß des Einflusses der klimatischen Veränderungen erfassen und begreifen zu können. Die erste (und im schlimmsten Fall letzte) Chance haben Sie mit ihrem Abstimmungsverhalten schon verspielt.

Dr. Helmut Maisel

(Oktober 2022)