Tourismus in Kühlungsborn



QUO VADIS? SO SIEHT ES MIT DEM BOOTSHAFEN KÜHLUNGSBORN WIRKLICH AUS

14.08.2002 – Ein durchaus historisches Datum für Kühlungsborn. Es war der Tag des Vertragsabschlusses des Pachtvertrages des Bootshafen Kühlungsborn, Verpächter die Stadt Ostseebad Kühlungsborn und Pächter die Touristik-Service-Kühlungsborn GmbH (TSK).

Seither ist viel geschehen. Der Bootshafen hat sich zu einem bekannten maritimen und touristischen Highlight entwickelt. Viele Ostseestädte haben achtungsvoll auf die erschaffene Infrastruktur geschaut und auch die hierfür geschaffene Gesellschaftsstruktur teils neidisch bewundert. Der Zahn der Zeit und auch der Segen der Erkenntnis haben Platz für Erneuerungsideen aber auch Missgunst geschaffen. Es wurde Zeit für neue Taten.

Im Rahmen der Rekommunalisierung des Tourismusmarketings wollte Bürgermeister Kozian Anfang 2018 !!! dann auch gleich die Vertragsverhältnisse des Hafen-Pachtvertrages mit der TSK novellieren. Das wäre für ihn als Juristen ja nicht schwer. Die relativ übersichtliche Aufgabe der Gestaltung eines neuen Hafenpachtvertrages lief parallel zu mehreren anderen Übergabeszenarien zwischen der TSK und der neugegründeten städtischen TFK. Einiges wurde hier sehr zügig vereinbart, Anderes wie z.B. die Domain- und CMS-Übergabe holperte tüchtig.

Ein Bild des Hafens aus "guten Zeiten", Foto: Reiner Kukeit

In der sich anschließenden Corona-Zeit fand BM Kozian zwar keine Möglichkeiten, die Vertragsfindung für den Hafen-Pachtvertrag voran zu treiben, hatte aber genug Zeit, einen der verhandlungsführenden Gesellschaftersprecher mit einer an den Haaren herbeigezogenen Strafanzeige zu diffamieren. Schön war wenigstens, dass hierbei die Staatsanwaltschaft dem Verfasser nicht gerade Beifall beim Ablehnen seiner verleumdnerischen Schrift huldigte. Die zuverlässige Kühlungsborner Gerüchteküche, aber auch Informationsmitnahmen aus diversen öffentlichen Versammlungen, haben schnell die TSK als Schuldigen des mangelbehafteten Zustandes der Holzstege im Hafen ausgemacht.

Der rechtliche Nachfolger des ursprünglichen „Planungsbüros Opfermann“, stellte der TSK Unterlagen zur Verfügung, nach denen von der Stadt Kühlungsborn, wissentlich und vorsätzlich in Kauf genommen wurde, geringwertige Materialien mit kürzeren Haltbarkeiten zu verbauen.Statt der vorgeschlagenen Holzarten, die Standzeiten von 35 bis 40 Jahren Standzeiten gehabt hätten, wurde hier bewusst in Kauf genommen, Hölzer mit einer Standzeit von 15 bis 20 Jahren zu verwenden.

Im Mai 2023 wurde dem Hauptausschuss der Stadt Kühlungsborn durch die TSK die erste Vision der Modernisierung des Hafens zur einer „Marina 2.0“ vorgestellt.Im Zuge dieser Modernisierung prognostizierte die TSK, unter Einbeziehung eines angepassten Pachtvertrages, eine siebenstellige Investition.

Nachdem die Bauamtsleiterin und der Bürgermeister Termine verstreichen ließen, wies die TSK weiterhin in mehreren Gesprächen mit den Stadtvertretern auf die Dringlichkeit einer Lösung hin. Mit den Stadtvertretern wurden Gespräche geführt, wie man mit einem neuen Pachtvertrag in die Sanierung und Modernisierung des Hafens gehen kann. Die TSK blieb hier stets federführend und versuchte mit Vorschlägen und ganz offen, eine gemeinsame Lösung zu finden. Außer zusprechenden Worten und einer prinzipiellen Begeisterung für eine Modernisierung des Hafens blieb leider nichts übrig.

Sehr interessant wurde es dann am 05.12.2023. Auf der Tagesordnung der Stadtvertreterversammlung stand ein Antrag der TSK, mit dem ein neuer Pachtvertrag für den Hafen erreicht werden sollte. Wie man hörte, wurde dieser abgelehnt. Das Interessante daran - die TSK hatte den Antrag nicht gestellt, kannte also auch den Inhalt nicht! Dies wurde den Stadtvertretern vor der Abstimmung von einem der Stadtvertreter zwar noch bekannt gemacht, hielt sie aber trotzdem nicht davon ab, den Antrag „unbekannter Herkunft“ zu behandeln und letztendlich abzulehnen. Ein Vorgang, den die von uns Kühlungsbornern gewählten Stadtvertreter zu verantworten haben. Allerdings passt zu diesem konfusen Vorgang immerhin die Tatsache, dass die TSK bis zum heutigen Tag nicht offiziell über diesen Vorgang informiert wurde.

Mitte März 2024 wurden zwischen der Stadtverwaltung und der TSK erstmalig Kostenklärungen zu einer größeren Steg-Instandsetzung besprochen und die dazugehörigen Aufträge erteilt. Von einem neuen Pachtvertrag ist immer weniger die Rede. Eine komplette Bürgermeister-Amtszeit sowie eine gesamte Stadtvertreter-Legislaturperiode sind hier letztendlich ergebnislos verpufft. Vor allem wurde die Chance vertan, gemeinsam mit der TSK endlich in die Zukunft einer modernen Marina zu investieren. Traurig für Kühlungsborn. Schauen wir einmal, wie es hier weitergeht…..

Die Gesellschafter der Touristik-Service Kühlungsborn GmbH

(April 2024)


HAPPY SALSA FESTIVAL IN KÜHLUNGSBORN

AUFRUF ZUM MITMACHEN

In diesem Sommer verwandelt sich Kühlungsborn in eine riesige Tanzfläche für Salsatänzer, Bands und Künstler aus der ganzen Welt. Vom 19. bis 23. Juni 2024 finden neben Konzerten, Tanzveranstaltungen und kulinarischen Angeboten auch Workshops von Salsatänzern und Choreographen statt. Ein Höhepunkt des 5-tägigen Festivals ist unter anderem der Auftritt des kubanischen Sängers Luis Frank Arias, der 6 Jahre die erste Stimme des Buena Vista Social Clubs war. Das Trio Saoco aus Havanna, die in der Salsa-Szene bekannte Band Conexion aus Berlin sowie lokale musikalische Projekte mit Musikern der HMT Rostock und internationale DJ‘s unter anderem aus Peru, Venezuela, Kuba und Deutschland runden das Angebot ab. Das Salsa Festival in Kühlungsborn ist ein Mitmach-Event im gesamten Ort. Die Kühlungsborner Kunsthalle, Hotels und Restaurants sind am Festival beteiligt.

Veranstaltet wird dieses Event der Superlative vom Tourismusverband Kühlungsborn e.V., in dem zahlreiche IZ-Mitglieder ganz aktiv dabei sind. Natürlich findet die Veranstaltung in enger Kooperation mit der Stadt Ostseebad Kühlungsborn, und der Tourismus, Freizeit & Kultur GmbH Kühlungsborn (TFK) sowie der Touristik-Service-Kühlungsborn GmbH (TSK) statt. 

Damit unsere "Premiere" ein absoluter Erfolg wird, rufen wir alle Interessierten auf, sich mit Ideen und Aktionen zu beteiligen. Wer dabei sein möchte wendet sich bitte an den Tourismusverband Kühlungsborn.

Alle wichtigen Kontaktinformationen finden Sie unter www.happy-salsa.de 

Anne Menzel

(Februar 2024)

Bild: Tourismusverband Kühlungsborn e.V.


EINE ZWEITE CHANCE FÜR DEN AUFSICHTSRAT?

Foto: Anne Menzel

In den Jahren 2021 und 2022 kam es bei der städtischen Tourismus Freizeit und Kultur GmbH (TFK) zu Fehlbeträgen in 6-stelliger Höhe. Daraufhin wurde der Vertrag von Geschäftsführer Ulrich Langer nicht über 2023 verlängert. Gleichzeitig wurde im November 2023 bei der Aufsichtsratswahl die Mehrheit des alten Aufsichtsrates wieder gewählt. Offenbar wurde die Arbeit dieser Aufsichtsratsmitglieder trotz der Vorkommnisse als wertvoll und richtig eingeschätzt

Die Kühlungsborner Kurverwaltung wurde mit der Gründung der TSK bereits aufgelöst. Eine der ersten Aktivitäten des neuen Bürgermeisters Rüdiger Kozian war es, den Tourismusbetrieb wieder unter die Hoheit der Stadt zu stellen. Die allerdings nicht in Form einer klassischen Kurverwaltung, sondern als Tourismus Freizeit und Kultur GmbH (TFK). Als 100%ige Gesellschaft der Stadt. Somit sollte die Vergabe der durch die Stadt eingenommenen Kurtaxmittel an den Tourismusbetrieb wieder auf rechtlich sicherer Basis stehen. Die Stadt ist somit alleiniger Gesellschafter, vertreten durch den Bürgermeister, der wiederum den Weisungen der Stadtvertreterversammlung (SVV) Folge zu leisten hat (siehe Gesellschaftsvertrag)

Für die Aufsicht wurde weiterhin ein Aufsichtsrat eingerichtet, der laut Gesellschaftsvertrag ebenfalls den Weisungen der SVV zu folgen hat. Der Aufsichtsrat soll mit Stadtvertretern und darüber hinaus mit Fachleuten besetzt sein, die über fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Tourismus, Kunst, Kultur, Recht und Finanzen verfügen. Drei Mitglieder des Aufsichtsrates werden von der SVV nach den Grundsätzen der Verhältniswahl entsandt.

Somit wurden am 4. April 2019 folgende Personen einstimmig durch die SVV in den Aufsichtsrat der TFK gewählt:

  • Tobias Woitendorf (Tourismusbeauftragter des Landes MV, Geschäftführer des Tourismusverband MV, Vorstandsvorsitzender HC Empor Rostock)
  • Oliver Brünnich (Vorstands-Vorsitzen- der Stadtwerke Rostock AG, Geschäftsführer der Rostocker Versorgungs- und Verkehrs-Holding GmbH, Vorstand des Energiebündnis Rostock e.V.)
  • Dr. Wolfgang Kraatz (Pensionär, Stadtvertreter der SPD)
  • Silke Radeke (Richterin)
  • Uwe Ziesig (Pensionär, Stadtvertreter und Bürgervorsteher)
  • Andreas Bartelmann (Kaufmann, Stadtvertreter der CDU)
  • Frank Langguth (Pensionär, Stadt- vertreter der Die Linke)

Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates wählte dieser Oliver Brünnich. Der Zusammenhang, dass auch der Aufsichtsrat den Weisungen der SVV Folge zu leisten hat, war in den Anfangsjahren der TFK offenbar nicht ganz klar, denn Informationen aus dem Aufsichtsrat gelangten nur auf energische Nachfrage und gegen Widerstand an den Tourismusausschuss und die SVV heran.

Nachdem es in den Jahren 2021 und 2022 zu Fehlbeträgen in 6-stelliger Höhe bei der TFK kam, wurden die Nachfragen durch die SVV inkl. Frank Langguth energischer. Den kritischen Stimmen aus der SVV mussten sich Bürgermeister und Aufsichtsrat stellen, wobei Oliver Brünnich als Vorsitzender der TFK stark für das Handeln der TFK Partei ergriff und eine Entlastung dieser empfahl. Im Ergebnis beschloss die SVV entgegen der Empfehlung durch den Aufsichtsrat, den Vertrag des damaligen Geschäftsführers Herrn Langer, nicht über 2023 hinaus zu verlängern. Als Folge dessen besitzt die TFK nun mit Herrn Stephan Köhl einen neuen Geschäftsführer.

  

NEUWAHL IM NOVEMBER 2023 SOLLTE ÄNDERUNGEN HERBEIFÜHREN

Nach vier Jahren Amtszeit wurde am 9. November 2023 regulär auch der Aufsichtsrat neu gewählt. Zur Wahl standen 11 Kandidaten, die durch die Stadtvertreter und die Verwaltung vorgeschlagen wurden.

Von diesen sollten nun insgesamt 7, darunter möglichst 3 Stadtvertreter gewählt werden. Vorgeschlagen wurden:

  • Sarah Koller (Geschäftsführerin Hotel Polarstern Verwaltungs-GmbH)
  • Dr. Wolfgang Kraatz (siehe 2019)
  • Anne-Kathleen Jacob (Kühn Hotelbetriebe OHG, Stadtvertreterin der Kühlungsborner Liste)
  • Stephan Giersberg (Hoteldirektor Aquamarin Hotelbetrieb OHG, HGV)
  • Silke Radeke (Richterin, UWG)
  • Uwe Ziesig (siehe 2019)
  • Johannes Hülsmann (Geschäftsführer Galeria Kaufhof Karstadt GmbH Rostock, CDU)
  • Reiner Kukeit (Geschäftsführer Appartementvermittlung Zimmer am Meer, IZ)
  • Gunnar Günther (Vorsitzender des Tourismusverband Kühlungsborn e.V., HGV)
  • Oliver Brünnich (siehe 2019)
  • Tobias Woitendorf (siehe 2019)

Die Wahl fand einzeln und in namentlicher Abstimmung im öffentlichen Teil der SVV statt. Nicht mitstimmen durften Aufgrund von Befangenheit Uwe Ziesig, Dr. Wolfgang Kraatz, Anne-Kathleen Jacob, Corinna Hülsmann, Annelie Schmidt und ich (Peter Menzel).

Nach dem ersten Wahldurchgang konnten die 6 Kandidaten mit den meisten Stimmen festgestellt werden. Für die siebte Position musste erneut gewählt werden, da drei Kandidaten mit gleicher Stimmzahl vorhanden waren. So wurde im zweiten Durchgang über die Bewerber Frau Radeke, Herrn Giersberg und Herrn Günther abgestimmt.

Bemerkenswert beim Ergebnis ist, dass mit den neuen Aufsichtsratsmitgliedern Dr. Wolfgang Kraatz, Uwe Ziesig, Oliver Brünnich und Tobias Woitendorf die Mehrheit des neuen Aufsichtsrats aus Mitgliedern das alten Aufsichtsrats besteht.

Offenbar wurde die Arbeit dieser Aufsichtsratsmitglieder durch die SVV als wertvoll und richtig eingeschätzt, was ich selbst angesichts der Vorkommnisse zumindest anzweifeln möchte.

Vielleicht hätten sich die alten neuen Aufsichtsratsmitglieder selbst fragen können, ob man sich noch für diese Aufgabe geeignet fühlt und ob man sich dieser Verantwortung gerecht fühlt. Viel interessanter ist jedoch, dass ganz bewusst der Vorsitzende des Tourismusverbandes Kühlungsborn e.V. durch die Mehrheit nicht gewählt wurde. Selbst der HGV, dessen Mitglied er ist und für den er noch immer stellvertretendes Mitglied im Tourismusausschuss ist, gab ihm keine seiner Stimmen – nicht einmal in der Stichwahl. Zumindest sind nun die Formalien erfüllt. Es befinden sich wieder 3 Stadtvertreter im Aufsichtsrat sowie 4 Fachleute, die über fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Tourismus, Kunst, Kultur, Recht und Finanzen verfügen.

Peter Menzel

(Januar 2024)


Initiative Zukunft unterstützt Konzeptvorschlag zum Baltic Platz

Tourismusausschuss vom 24.01.2023

Beim ersten Tourismusausschuss des Jahres 2023 war die Initiative Zukunft vertreten durch Dr. Peter Menzel sowie Claudia Brepohl und Anne Menzel im Publikum. Neben dem Bericht des Bürgermeisters und des Geschäftsführers der Touristik- Freizeit- und Kultur GmbH sowie ein Statusbericht zur Elektronischen Kurkarte wurde das Thema Künftige Gestaltung Baltic Platz diskutiert. Die Initiative Zukunft spricht sich für eine Neugestaltung des Angebotes auf dem Baltic Platz aus (d.h. keine Zeltstadt und übermäßige Bespielung wie im Vorjahr) und unterstützt das durch den Tourismusverband Kühlungsborn e.V. (kurz TVK) entwickelte Konzept. Anne Menzel von der Initiative Zukunft hat daran mitgewirkt. 

Weitere Details aus dem Tourismusauschuss erfahren Sie HIER

Anne Menzel

(Januar 2023)

Ideenpapier des Tourismusverbandes Kühlungsborn für die Nutzung des Baltic Platz Kühlungsborn



Wie lange leuchten wir noch?

Die Auswirkungen der Energiekrise auf das öffentliche Leben werden langsam sichtbar und beeinflussen künftig das Stadtbild Kühlungsborns sowie Veranstaltungen und Feste. Zurzeit stehen wir vor der komplexen Herausforderung des Klimawandels sowie der Energiekrise. Die Anforderungen an die Stadt lautet, so der Bürermeister, Energieeinsparungen von bis zu 20 % des heutigen Verbrauches für die dunkle Jahreszeit vorzustellen. Für einen Tourismusort wie Kühlungsborn, der sich mittlerweile zu einer Ganzjahresdestination entwickelt hat und bereits durch die Lockdowns, Kurzarbeit, Fachkräftemangel und Inflation sowie steigenden Energiepreisen gebeutelt ist, eine ganz besondere Herausforderung – um nicht zu sagen, geschäftsgefährdend. Veranstaltungsformate wie Weihnachtsmärkte, Public Viewing anlässlich der Fußball WM, aber auch Kultur-, Wirtschaft- und Freizeitangebote, welche die Attraktivität Kühlungsborn als Begegnungsort und Urlaubsort prägen, können von Einschränkungen betroffen sein.

Foto: Anne Nygard / Unsplash

NICHT HINTER DER ENERGIEKRISE VERSTECKEN

Zweifelsohne ist es schon längst kurz vor zwölf, was die Klimapolitik angeht. Wie im Artikel von Helmut Maisel beschrieben, sind die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Reduktion von Treibhausgasen unausweichlich und man fragt sich, warum hier noch nicht viel früher die Alarmglocken angegangen sind. Ein intelligentes Beleuchtungskonzept beispielsweise, das die innerstädtische Straßen- und Architekturbeleuchtung sowie Beleuchtung öffentlicher Plätze und Veranstaltungen beinhaltet, sei heute wichtiger als sonst und sollte schnellstmöglich ausgeschrieben und umgesetzt werden. Im Konzeptentwurf für die Winterbeleuchtung vor nunmehr mehr als 2 Jahren, an dem Vertreter der Fraktionen gemeinsam mit der TFK arbeiteten, wurden bereits konkrete Maßnahmen zur energieeffizienten und autarken Beleuchtung formuliert – Impulsgeber an dieser Stelle vor allem die Vertreter der Kühlungsborner Liste und der Initiative Zukunft. Umso trauriger, dass bis heute – obwohl laut Beschluss der Stadtvertreter pro Jahr Geld für die Winterbeleuchtung zur Verfügung steht, einfach nichts passiert ist. War es vor einem Jahr noch durch die besonderen Herausforderungen einer Ausschreibung begründet, ist es nach Angaben der Stadt in diesem Jahr offensichtlich der Energiekrise zu verschulden.

DAS GESELLSCHAFTLICHE LEBEN DARF NICHT WIEDER LEIDEN

Meckern bringt an dieser Stelle leider nichts. Jetzt ist intelligentes, zukunftsorientiertes und nachhaltiges Handeln gefragt. Man stelle sich die Frage: Wie wollen wir die Kuh vom Eis bekommen? Und die Antwort muss lauten: Definitiv gemeinsam! Die Forderung sollte also lauten: „Entwickeln von Maßnahmen zur Energieeinsparung für die anstehende dunkle und kalte Jahreszeit bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des städtischen Lebens.!“ Denn Kultur-, Wirtschaft- und Freizeitangebote sind Begegnungsanlässe, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das wirtschaftliche Leben in Kühlungsborn stärken und unterstützen. Maßnahmen dürfen also nicht zu Lasten der hier lebenden und arbeitenden Bevölkerung gehen. Die Haupteinnahmequelle unseres wunderschönen Ostseebades ist nach wie vor der Tourismus inklusive der tourismusabhängigen Branchen. Dazu gehört im indirekten Sinne auch die Stadt selbst, da diese beispielsweise ihre Gewerbesteuer durch die Tourismusbetriebe erhält. Falsches Einsparen würde zu mehr Einbußen der Stadt führen.

GUTE IDEEN MÜSSEN HER: LEUCHTTÜRME STATT DUNKELKAMMERN

Wir sollten die aktuelle Situation als Chance für unser Ostseebad sehen, uns touristisch wieder neu aufzustellen und zu positionieren, um wieder die „Grüne Stadt am Meer“ zu werden. Aus mittel- bis langfristiger Sicht sollte die Koordination aller Maßnahmen durch einen Kimarat oder einen Klimaschutzmanager bzw. Klimaschutzbeauftragten als wichtiges Gremium der Stadt koordiniert werden (siehe dazu Artikel Maisel). Dieser könnte beispielsweise auch eine beratende Rolle für die Stadt, für Unternehmer und Einheimische einnehmen, wie beispielsweise zum Thema „energetische Sanierung und Nutzung von erneuerbaren Energien“. So können Kommunen durch energetische Optimierungen und die damit einhergehende Senkung der Energiekosten nicht nur die Betriebskosten reduzieren, sondern auch in vielen Fällen aus den eingesparten Kosten die Sanierungsmaßnahme finanzieren. Nicht zuletzt übernimmt die Stadt damit auch eine Vorbildfunktion für ihre Bürger.

Anne Menzel

(September 2022)


Kühlungsborn bald ohne ... ?

Kein Sport, keine Veranstaltungen, keine Strandkörbe - das mag und kann sich wohl keiner vorstellen. Warum werden die Vertragsverhandlungen mit dem StALU (Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt) so lange verzögert? Seit 2019 gibt es ein Strandkonzept (Entwurf), das Voraussetzung für die Vertragsgestaltung ist und vom StALU von der Stadt Kühlungsborn seit Jahren gefordert wurde und immer noch nicht dort vorliegt. Die Stadtvertreter haben im Frühjahr 2020 in Online-Sitzungen des Tourismus- und Kulturausschusses den Entwurf durchgesehen und viele Vorschläge erarbeitet und Anmerkungen gemacht, mit der Bitte an die Stadtverwaltung, diese zu berücksichtigen und einzuarbeiten. Aktuell ist der Vertrag für die Nutzung des Strandes von Kühlungsborn zum Ende des Jahres gekündigt. Das bedeutet, dass ab 01.01.2023 keinerlei Nutzung des Strandes mehr möglich ist und im schlimmsten Fall alles zurückgebaut werden muss.

Es geht nicht nur um die Strandkorbvermieter, die nicht planen können für Vermietungen der Strandkörbe, Reparaturen und Instandhaltungen. Auch unsere TFK und der Veranstaltungsservice sind betroffen. Es können für Sportveranstaltungen und Events keine Verträge für 2023 abgeschlossen werden. In der Regel brauchen solche Veranstaltungen ca. 1 Jahr Vorlauf. Es sollte also im Interesse aller Einwohner, Urlauber und Veranstalter sein, dass so schnell wie möglich ein Vertrag zwischen der Stadt Ostseebad Kühlungsborn und dem StALU zur Nutzung des Strandes abgeschlossen wird. Unsere Stadtverwaltung hat die Aufgabe, den vorliegenden Entwurf des Strandkonzeptes schnellstmöglich fertigzustellen und Vorschläge der Stadtvertreter mit einzuarbeiten, dies ist doch die Grundlage für die Verhandlungen mit dem StALU. Es wird höchste Zeit, dass endlich ein positiver Vertragsabschluss erfolgt.

Andrea Truhn

(Mai 2022)

Ohne Planungssicherheit für nächstes Jahr traut sich kaum ein Strandkorbvermieter zu investieren (Foto: A. Menzel)


Die Rotwildgruppe im Baltic Park bleibt nicht allein

So geht es mit dem Beleuchtungskonzept weiter

Nicht nur eine Winterbeleuchtung, sondern ein ganzjähriges Konzept soll es werden. Da sind sich die Teilnehmer der Projektgruppe „Beleuchtungskonzept“ einig. Begleitet werden die regelmäßigen Projekttreffen, die fraktionsübergreifend stattfinden, durch die Tourismus, Freizeit & Kultur GmbH Kühlungsborn.

Ziel des Projektes ist es, Kühlungsborn für Kühlungsborner und Besucher um ein weiteres Highlight attraktiver zu machen. Vor allem in der dunklen Jahreszeit sollen Besucher durch anziehende Lichtinstallationen und Events in den Ort und in die Einkaufsstraßen gelockt werden. Im Sommer hingegen könnten die Gäste durch intelligente Besucherlenkung von den Hotspots in ruhigere, weniger besuchte Ortsbereiche wie zum Beispiel zum Lindenpark, geführt werden.

Letzten Winter erfolgte der Auftakt mit der Rentiergruppe im Baltic Park und dem beleuchteten Anker am Bootshafen. Auch der Stern auf der Seebrücke und die Beleuchtung der Promenade mit Leuchtelementen in Form einer Welle gehörten dazu. Vor allem die Rentiere fanden besonderen Zuspruch bei unseren Jüngsten.

Nun soll es weiter gehen. Geplant ist ein 4-stufiges Konzept, das die Arbeitsgruppe komplett selbstständig und ohne kostenintensives Beratungsunternehmen entwickelt. Neben der klassischen Weihnachtsbeleuchtung und der Winterillumination soll es auch Events
geben. Die Licht- und Klanginstallationen am Stammgastwochenende könnten konzeptionell weiter ausgearbeitet werden. Auch bei Veranstaltungen im Frühjahr und im Sommer sind Lichtinstallationen denkbar.

Außerdem sind Beleuchtungselemente angedacht, die über das gesamte Jahr stehen bleiben können. Installationen an der Promenade und im Küstenwald wären denkbar, aber auch ausgewählte Spielplätze könnten künftig beleuchtet werden. Wichtige Sichtachsen wie Kreisverkehre und Ortseingänge werden bei der Planung unter die Lupe genommen. Noch muss alles auf Machbarkeit geprüft werden, Kosten kalkuliert und mit den entsprechenden Behörden gesprochen werden.

Das jährliche Budget, das der Stadt zur Verfügung steht, ist begrenzt. Daher möchten die Organisatoren jedes Jahr ein paar neue Installationen hinzufügen. Das macht es auch für Kühlungsborner und Besucher spannender. Der Austausch von Lichtobjekten mit anderen Tourismusorten wird geprüft, um Kosten für den Kauf der Installationen zu sparen.

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist auch das Thema Nachhaltigkeit. Autarke Lichtquellen wie Solarpanele, aber auch Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder werden in der Planung berücksichtigt. Die Zusammenarbeit mit Ökostrombetreibern könnte langfristig auch geprüft werden.

Neben dem Konzept muss auch ein Arbeitskatalog für den Bauhof erarbeitet sowie die Einlagerung der Installationen geklärt werden. Wenn das Konzept soweit steht, möchten die Organisatoren auch Unternehmer vor Ort ins Boot holen. Die kreativen Köpfe der Projektgruppe „Beleuchtungskonzept“ haben dazu zahlreiche Ideen.

Anne Menzel

(März 2021)

Die Rotwildgruppe im Baltic Park hoffentlich nicht mehr lange alleine (Foto: A. Menzel)

Der Anker am Bootshafen (Foto: A. Menzel)

   

"Wir wollen Kühlungsborn mit Licht verbinden"

   

  

Konzeptvorschläge der IZ


... die Elektronische Kurkarte

Der Begriff "elektronische Kurkarte" wird in letzter Zeit so oft erwähnt wie kaum ein anderer Artikel. Leider werden dabei auch so viele Halbwahrheiten wie bei kaum einem anderen Begriff verbreitet.
An dieser Stelle möchten wir, auszugsweise, etwas Licht in den Dschungel der Aussagen bringen.
 

Die "elektronische Kurkarte" ist nicht zwangsläufig eine Chip- oder Magnetstreifenkarte oder andere Plastik-Trägervariante, sondern wird in der Einstiegsvariante meistens, wie auch jetzt bei uns in Kühlungsborn, die Papierform sein.

Seit der Einführung der "elektronischen Kurkarte" im April 2019 in Kühlungsborn, wird diese zur "Echtzeitregistrierung" der Gastankünfte und auch als Meldeschein genutzt.
Dadurch stehen der Stadt Kühlungsborn erstmalig die Daten der tatsächlich in unserem Ostseebad verweilenden Gäste zur Verfügung.
Zum Vergleich - im bisherigen Erfassungsverfahren waren die Informationen zu den Übernachtungszahlen, je nach Abgabeintervall der Einreicher, erst zwischen 3 und 8 Wochen nach der Gastabreise verfügbar. 

Die nächsten möglichen und empfehlenswerten Schritte könnten und sollten u.a. sein:

  • die Echtzeitkontrollmöglichkeit als QR- oder Strichcode auf den Kurkarten aufdrucken
  • die QR- oder Strichcode per Scanner von den Kurtaxkontrolleuren prüfen lassen
  • Einlasskontrollen zu Veranstaltungen (auch bei Eintritt frei) bei denen der QR- oder Strichcode geprüft wird, damit auch eine quantitative Beurteilung von Veranstaltungen möglich wird und auch Rückschlüsse auf deren Notwendigkeit geführt werden können, um gegebenenfalls in den Folgejahren umdisponieren zu können.
  • Kombination mit Parkplatzbezahlsystemen, bei denen auch bei Tagesbesuchern die Kurtaxe gleich mitkassiert wird
    (durch das ausbleibende Lösen von Tageskurkarten sind die meisten Ausfälle der der Kurtaxe zu vermuten! Wahrscheinlich gibt es hier eine sechsstellige Dunkelziffer, auf die jahrelang verzichtet werden musste.)
    •     und vieles mehr .....

Der nächste Schritt kann die Erweiterung der elektronischen Kurkarte zur Gästekarte bzw. Touristenkarte werden.

  • hier müssen dann die touristisch-gastronomischen Leistungsträger, z.B. durch Umlagefinanzierung, ihre Angebote integrieren
  • denkbar ist auch die Nutzung der Karte als Ticket für einen Stadtbus, als Ermäßigung oder sogar Befreiung
  • bei entsprechender Vertragslage wäre wahrscheinlich auch ein Leistungsabkauf für den Molli möglich

 Die "Königsklasse" der Kartennutzung wäre dann auch der Einsatz als Regionsverbundkarte.

  • Nachbargemeinden, einzelne Orte oder auch Destinationsgemeinschaften können sich hier als schlüssige Verbundgemeinschaften präsentieren und ihre Leistungspakete gemeinsam präsentieren.
  • Ein hervorragendes Beispiel bieten hier die Kaiserbäder, neuerdings auch die Bernsteinbäder. Durch recht übersichtliche Erhöhungen der Kurtaxe, wird den Gästen und Einheimischen ein beachtliches Leistungspaket zur Verfügung gestellt. Selbst Landesmittel werden für solche Projekte zur Verfügung gestellt.

Wir könnten jetzt hier noch endlos Beispiele und Erklärungen geben, allerding macht es mehr Sinn kompetent und zielstrebig an der Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu arbeiten.

Reiner Kukeit
(Juni 2019)


TSK und TFK

Wie mir die Reaktionen auf meine kritischen Anmerkungen am 14. Mai in der Ostsee-Zeitung zeigten, besteht bei den Kühlungsbornern eine große Unwissenheit bzw. fantasiebelegtes Halbwissen zu diesem Thema.

Hier ein kurzer Abriss:

Nachdem in der Nachwendezeit in Kühlungsborn zahlreiche Kurdirektoren scheiterten bzw. verschlissen wurden, beschlossen die touristischen Akteure 2001, unter Beteiligung der Stadt Kühlungsborn, die Gründung der "Touristik-Service-Kühlungsborn GmbH" kurz TSK genannt.
Satzungsgemäßer Gegenstand dieses Unternehmens ist die Durchführung von Werbung und Marketing für den Tourismus im Ostseebad Kühlungsborn. Die Stadt Kühlungsborn übergab, per Aufgabenübertragungsvertrag,  der TSK die Durchführung der touristischen Aufgaben.
Dies funktionierte bis Ende 2017 hervorragend und beispielhaft. Deutschlandweit beneideten uns viele Orte um diese Lösungsvariante.
Ende 2017 kündigte die Stadt Kühlungsborn, die mittlerweile ihre Gesellschaftsanteile an der TSK veräußert hat, fristgerecht den Aufgabenübertragungsvertrag um die mittlerweile notwendig gewordene europaweite Ausschreibung der touristischen Leistungsvergabe vorzubereiten.
In diesem Ausschreibungsverfahren bei dem sich die TSK unter großen Aufwendungen bewarb, gab auch nur die TSK, jetzt als einziger Bieter, ein Angebot ab. Bei erfolgter und von allen erwarteter Auftragsvergabe hätte die TSK also mindestens bis 2023 (zuzüglich weiterer Optionsjahre) den Zuschlag für diese Tätigkeiten erhalten können und die bewährte Arbeit fortsetzen können.
Am 08.02.2018 wurde dieser Lösungsweg durch einen einstimmigen Stadtvertreterbeschluss jäh unterbrochen.
In einer eilig vom Bürgermeister einberufenen Sondersitzung wurde beschlossen, die touristischen Aufgaben einer noch zu gründenden 100%-Tochter-GmbH der Stadt Kühlungsborn zu übergeben.
Soweit die nüchterne Betrachtung.

Nun aber auch hier die teilweise nicht mit logischem Verstand nachvollziehbaren Fakten:

  • der Stadtverteterbeschluss fand unter großem Zeitdruck statt
  • kein Stadtvertreter hatte eine Chance mit Fachgremien oder Kompetenzträgern über eventuelle Konsequenzen zu beraten und diese Beschlussvorlage zu hinterfragen, allerdings ließen sich alle Stadtvertreter von dieser fraglichen Richtigkeit überzeugen (einstimmiger Beschluss) wo war hier die transparente Bürgerbeteiligung?
  • erst auf Drängen der TSK-Gesellschafter übergab der Bürgermeister Ende März 2018 den Gesellschaftern eine Information zu diesen Vorgängen
  • erst am 22.12.2018, also 9 Tage !!, bevor die städtische Tourismus, Freizeit & Kultur GmbH Kühlungsborn, kurz TFK genannt , den offiziellen Betrieb aufnahm, übergab der Bürgermeister der TSK einen ersten Vertragsentwurf.
    (TFK, TSK .... Verwechslungsgefahr? ein Schelm wer Böses dabei denkt.....
  • heute, am 16.05.2019, also 136 Tage nach Arbeitsbeginn der TFK gibt es immer noch keinerlei vertragliche Lösungen.
    Dies bedeutet, dass die städtische TFK nach wie vor mit den "Werkzeugen" der TSK arbeitet.
    Dazu gehören: Mobiliar, EDV-Systeme, Lizenz-und Markenrechte und vieles Anderes mehr.
  • ...und die STADTVERTRETER hinterfragen ihre eigenen Beschlüsse in keiner Weise und lassen den Bürgermeister unkritisiert in dieser unhaltbaren Arbeitsweise agieren.

Alle zu diesen Geschehen gehörenden Beschlussdokumente finden sie im Webauftritt der Stadt Kühlungsborn.

Reiner Kukeit

(16. Mai 2019)